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Kessel wird nur alle zwei Tage gefüttert

Erste Holzvergaser-Heizung dieser Art im Kreis Minden-Lübbecke in Wohnhaus eingebaut

Von Katrin Niehaus
Holsen (WB). »Holz rein, Klappe zu, dann muss die Heizung laufen« - Klaus Kuhlmann ist sehr zufrieden mit seinem neuen Holzvergaser-Kessel. Ein Jahr lang hat der Holsener sich schlau gemacht, um die passende Technik zu finden. Seit vier Wochen läuft die Anlage. »Der erste Kessel dieser Art im gesamten Kreis Minden-Lübbecke«, sagt Installateurmeister Christoph Ellerhoff.

Der Experte aus Lübbecke hat die 35-kW-Heizungsanlage mit Doppelbrennkammer und 4500-Liter-Wärmespeicher auf dem einstigen landwirtschaftlichen Anwesen am Meisengrund 18 eingebaut. »Ob Pellets, Hackschnitzel oder Stückholz - Heizen mit Holz wird von vielen inzwischen als preiswerte Alternative zu Öl und Gas genutzt. Meine drei Mitarbeiter und ich haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren allein 25 Holzvergaser-Heizungen installiert. Bei diesem Modell handelt es sich um ein besonders effektives und leicht zu händelndes«, erklärt Christoph Ellerhoff.
Wie die Anlage der Firma Herlt funktioniert, davon können sich Interessierte am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Februar, ein Bild machen. Von 10 bis 16 Uhr lädt der Installateur zum Schautag in den Heizungsraum von Klaus Kuhlmann ein. Weitere Infos gibt es unter Telefon 01 71/2 21 36 67.
Klaus Kuhlmann nutzt den Holzvergaser-Kessel inzwischen als Hauptwärmequelle für sein Haus. Es hat 300 Quadratmeter Wohnfläche und sieben Bewohner. »Unsere alte Ölheizung funktioniert auch noch. Wenn der Holzkessel eine bestimmte Temperatur unterschreitet, springt sie an. Wenn wir Urlaub machen, im Krankheitsfall oder wenn ich keine Lust habe, Holz nachzulegen, haben wir eine Alternative«, sagt der 48-Jährige.
Während andere Holzvergaser-Besitzer mehrmals am Tag nachladen müssen, hat es Klaus Kuhlmann leichter. »Derzeit befülle ich den 250-Liter-Kessel alle zwei Tage. Je nach Außentemperatur bleibt das Wasser im Pufferspeicher zwei bis vier Tage heiß«, berichtet der Holsener. Er habe sich für diese Anlage entschieden, weil sie einen so großen Füllraum habe und sehr einfach zu bedienen sei.
»Ein weiterer Vorteil sind die geringen Rückstände, die bei dieser speziellen Brenntechnik in den beiden Kammern entstehen«, betont Installateur Christoph Ellerhoff. 0,4 Prozent oder drei Hände voll Asche in einer Woche lautet die positive Bilanz.
Die Holzvergaserheizung, so der Installateur, amortisiere sich schnell - auch für Hausbesitzer, die ihr Brennholz kaufen müssten. Das trifft auf Klaus Kuhlmann nicht zu. Er besitzt ein Stück Wald im Wiehen-Gebirge. Da Orkan »Kyrill« auch hier kräftig gewütet hat, wartet dort reichlich Fichtenholz auf Bearbeitung. Christoph Ellerhoff: »Bei diesem Kessel muss es nicht umbedingt Buche sein. Er verbrennt auch minderwertiges Holz wie Fichte optimal. Auch wenn es sich um feuchtere Holzscheite handelt, funktioniert die Vergasung im Kessel gut.«

Artikel vom 16.02.2007