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Rat gegen Kali-Einleitung

Resolution verabschiedet - Protest weitet sich aus

Vlotho (bu). Bei ihrem Protest gegen die geplante zusätzliche Einleitung von Kali-Rückständen in Werra und Weser durch den Kasseler Düngemittelhersteller »Kali und Salz« sucht Vlotho den Schulterschluss mit den anderen Weser-Anrainern. Eine entsprechende von der Grünen Liste auf den Weg gebrachte Resolution hat der Rat jetzt verabschiedet.

In dem Papier fordert der Rat die zuständigen Behörden in Hessen, darunter das Regierungspräsidium in Kassel, auf, die Genehmigung für die geplante zusätzliche Einleitung von Salz und Salzabfällen über einen maximalen Wert von 400 Milligramm pro Liter Chlorid hinaus zu versagen. Der genehmigte Grenzwert liege jedoch laut Resolution bei 2500 Milligramm. Die Firma »Kali und Salz« müsse die Salzabfälle aus dem Kalibergbau auf umweltverträglichere Weise entsorgen.
Weiter wurde beschlossen, dass Vlothos Bürgermeister außerdem Kontakt zu den Weser-Nachbarstädten aufnehmen wird, um Unterstützung für die Resolution zu erreichen.
Zum Hintergrund: Der Düngemittelhersteller »Kali und Salz« plant, jährlich bis zu 700 000 Kubikmeter Salzlauge in die Werra und damit in die Weser einzuleiten. Deshalb hat das Unternehmen beim Kasseler Regierungspräsidium eine 65 Kilometer lange Rohrleitung vom Werk Neuhof bei Fulda bis zum Werk Philippstal beantragt, wo die Salzlauge der Werra zugeführt werden soll.
Die Unterzeichner der Resolution gehen davon aus, dass sich die Einleitung der Salzlauge negativ auf das Ökosystem der Weser auswirkt. »Eine Erhöhung des Salzgehaltes führt zu erneuten Belastungen für Flora und Fauna von Werra und Weser, die sich gerade erholten. Mit der Einleitung werden die erfolgreichen Bemühungen der vergangenen Jahre zur Verbesserung der Wasserqualität in Fulda, Werra und Weser mit einem Schlag zunichte gemacht, nur damit ein Unternehmen daraus finanzielle Vorteile ziehen kann«, heißt es schließlich.

Artikel vom 17.02.2007