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Vlothoer Schüler begrüßen Ministerin

Barbara Sommer besichtigt Projekte der preisgekrönten Fröbelschule in Hohenhausen

Von Joachim Burek (Text)
und Oliver Schwabe (Foto)
Vlotho/Kalletal (VZ). Von Lampenfieber war bei Gerlinde Steinke überhaupt nichts zu spüren, trotz des prominenten Besuches. Souverän begrüßte die Vlothoer Schülerin am Freitagmorgen NRW-Schulministerin Barbara Sommer bei ihrem Besuch in der Schülerfirma »Der etwas andere Laden« in Kalletal-Hohenhausen.

»Wir haben für Sie extra Berliner gebacken«, bot die Neuntklässlerin, die Geschäftsführerin der kleinen Schülerunternehmung ist, der Ministerin freundlich eine Stärkung als Willkommensgruß vor ihrem Rundgang an.
Auf Einladung der Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl machte Ministerin Barbara Sommer am Freitag in der Fröbelschule, Förderschule der Gemeinde Kalletal, die auch von zahlreichen Vlothoer Schülern besucht wird, Station. Die Fröbelschule ist aufgrund der guten Vermittlungsergebnisse in den ersten Arbeitsmarkt im vergangenen Schuljahr mehrfach ausgezeichnet worden. So erhielt die Einrichtung zum wiederholten Male das Gütesiegel »Ausbildungsfreundliche Schule«, das mit dem Siegerpreis von 5000 Euro dotiert ist.
Grund genug für die Schulministerin, einmal vorbeizuschauen und sich über die Arbeit der insgesamt fünf verschiedenen Schülerfirmen, die seit 2003 an der Fröbelschule entstanden sind, zu informieren. Gerlinde Steinke und Marie-Christine Fritzekötter sowie ihre Kolleginnen führten nach der Begrüßung die Ministerin und ihre Delegation mit Vlothos Bürgermeister Bernd Stute, Kalletals Bürgermeister Klaus Fritzemeier, dem lippischen Landtagsabgeordneten Walter Kern (CDU) und Schulleiterin Kornelia Strüver durch ihren Laden.
»Der etwas andere Laden« ist ein Projekt, das die Mädchen aus der Oberstufe der Fröbelschule aufgezogen haben. Die Jungen der Schule hatten zunächst die Firma »Drahtesel & Co« gestartet. Weitere Firmen wie »TippTop«, die Holzfirma Buntspecht sowie das Schulkiosk »Radiergummi & Co« folgten. Begleitet vom Unterrichtsfach Arbeitslehre werden die Schüler in diesen kleinen Unternehmen für das spätere Betriebspraktikum und die Berufsausbildung vorbereitet. »Unser Second-Hand-Laden hat sich im Ort als beliebte Einkaufsmöglichkeit bereits etabliert. Schule macht so einfach Spaß«, berichtete Gerlinde Steinke der Ministerin.
Barbara Sommer zeigte sich begeistert von den Projekten der Schüler und kaufte bei ihrem Rundgang auch prompt eine Glasschale. Außerdem versprach sie den Schülerinnen, für sie ein Paket mit gut erhaltenen Gebrauchtartikeln aus ihrem Haushalt zu schnüren und dies ihnen für ihren Laden zu schicken. »Es ist begeisternd zu sehen, wie die Schüler hier aktiv etwas für sich selbst tun. Projekte wie diese Schülerfirmen sind hochinteressant, weil sie helfen, die Persönlichkeit der Jugendlichen zu stärken«, sagte die Ministerin abschließend.

Artikel vom 17.02.2007