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Iren blicken über den Tellerrand

Zehn Berufsschüler arbeiten drei Wochen lang in heimischen Betrieben

Kreis Höxter/Brakel (WB). Zehn irische Berufsschüler sind auf Einladung des Adolph-Kolping-Berufskollegs Brakel im Kreis Höxter zu Gast. Drei Wochen lang arbeiten die jungen Iren in heimischen Betrieben und sammeln erstmals berufliche Erfahrungen im Ausland.
Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi empfing die jungen Frauen und Männer im Kreishaus. Den Gästen von der grünen Insel stellte er den Kreis Höxter vor und fragte sie nach ihren Erfahrungen in Deutschland. »Es ist gut für junge Menschen, über den Tellerrand ihres Heimatlandes zu schauen«, begrüßte Dr. Conradi die Chance, berufliche Praktika im Ausland zu absolvieren.
Gefördert wird der Auslandsaufenthalt von der Europäischen Union. Die Organisation ihres Besuchs im Kreis Höxter verdanken die Schülerinnen und Schüler aus Irland einem internationalen Team engagierter Lehrerinnen und Lehrer. Marie Conlon von der irischen Partnerschule des Adolph-Kolping-Berufskollegs in Monaghan begleitet die Schüler. Studienrätin Martina Siebert und Oberstudienrat Rudolph Böddekker vom Adolph-Kolping-Berufskolleg haben den Aufenthalt im Kreis Höxter gemeinsam mit ihrer pensionierten Kollegin Ute Friebe vorbereitet. Sie betreuen die Gäste und organisieren ein attraktives Freizeitprogramm.
In Irland besuchen die jungen Frauen und Männer die Partnerschulen des Adolph-Kolping-Berufskollegs Brakel. Vier angehenden Erzieherinnen besuchen in Monaghan das Monaghan Institut of Further Education and Training. In Höxter absolvieren sie Praktika in drei Kindergärten und einer Kindertagesstätte. Kreisdirektor Dr. Conradi wollte wissen, wie sie sich verständigen. »Mit Händen und Füßen«, erklärten die jungen Frauen, die während ihres dreiwöchigen Aufenthalts nur wenige deutsche Wörter wie »gut«« oder »tschüss« lernen konnten.
Sechs weitere Berufsschüler besuchen in Cork das St. JohnÕs Central College. Zwei angehende Friseurinnen arbeiten in Friseursalons in Brakel. Sie sind bei der Arbeit ebenso auf die sprachliche Unterstützung ihrer Kollegen angewiesen wie die vier jungen Männer, die Restaurateure, Kfz-Mechaniker und Computerfachmann werden wollen. Sie arbeiten in Brakel und Nieheim in Tischlereien, in einem IT-Betrieb und einem Autohaus in Brakel und Nieheim.
»Reisen und beruflichen Praktika im Ausland sind für die berufliche Entwicklung junger Menschen sehr förderlich«, verweist Studienrätin Martina Siebert auf die guten Erfahrungen mit dem Leonardo da Vinci-Programm der Europäischen Union. »Sie werden selbstständiger, erweitern ihr Wissen über Europa, erleben, wie in anderen Ländern gearbeitet wird und knüpfen Kontakte«, bestätigt Oberstudiendirektor Rudolph Böddekker die Bedeutung des internationalen Austauschs mit den Partnerschulen des Adolph-Kolping-Berufskollegs in Europa.

Artikel vom 16.02.2007