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Kinder mit viel Offenheit und Vertrauen aufklären

Elternabend: Expertin gibt Tipps zu Verhütung und Co.

Versmold (flp). Zum ersten Mal verliebt sein, der erste Kuss, das »erste Mal«: Die Pubertät ist eine aufregende Zeit für alle Teenager - aber auch für ihre Eltern. Und allen stellt sich irgendwann die Frage: Wie kläre ich meine Kinder richtig auf?

Am vergangenen Dienstag lud die Gleichstellungsbeauftragte Kerstin Walter interessierte Eltern in das »Haus der Familie« ein. Dort war Anke Lüke als Referentin zu Gast. Sie ist in der Familienberatung der Diakonie in Halle tätig und auch oft in den Versmolder Schulen zu Besuch, um Schüler über Schwangerschaft und AIDS zu informieren. Dieses Mal waren allerdings nicht die Teenager ihre Adressaten, sondern deren Eltern. Hier fühlten sich offensichtlich vor allem die Mütter zuständig, obwohl ausdrücklich beide Elternteile eingeladen waren. 13 Mütter tauschten Erfahrungen aus, informierten sich über Verhütungsmittel und Weiterentwicklungen in Medizin und Pädagogik. Sie alle haben Kinder im Alter von acht bis 17 Jahren. Auch eine Biologielehrerin nahm an dem Elternabend teil, um ihren Schülern die neuesten Entwicklungen nahe legen zu können.
Neben statistischen Fakten über die Sexualität Jugendlicher machte Anke Lüke auch die Art der Gesprächsführung zum Thema. »Ein spannungsgeladenes Gespräch kommt auf Sie zu«, weiß die Diplom-Pädagogin. Dieses Gespräch muss auf Vertrauen und Offenheit basieren. Trotz aller Vertrautheit sollen die Eltern dabei »Eltern bleiben«, warnte Lüke, und nicht die Sprache der Jugendlichen übernehmen. Sind die Eltern kein Vorbild, können sich ihre Kinder nicht an ihnen orientieren.
Die Ziele eines solchen Gesprächs müssen die Eltern immer im Auge behalten; so sollen sie den Kindern ein positives Verhältnis zur Sexualität und zum eigenen Körper vermitteln und den verantwortungsbewussten Umgang mit Risiken fördern.
Dass auch Eltern noch etwas Neues lernen können, bemerkten die 13 Mütter, als Lüke ihnen die aktuellsten Verhütungsmittel vorstellte: Von der Anti-Baby Pille bis hin zu Hormonspritzen und Kondomen. Nebenwirkungen, Vor- und Nachteile wurden erläutert und diskutiert. Die Mütter zeigten keinerlei Berührungsängste, sondern großes Interesse. Immerhin geht es um die Zukunft ihrer Kinder.

Artikel vom 16.02.2007