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»Abriss kann
von mir aus
erfolgen«

Stauss nimmt Stellung

Westrup (weh). Eines der Argumente, das Ekkehardt Stauss gegen einen Neubau in Westrup anführte, sind die Kosten. »Die Gemeinde kann sich einen Anbau gar nicht leisten«, sagte der Bürgermeister.

Dieser koste 364 000 Euro. Der Stemweder Haushalt stecke aber nach wie vor in Schwierigkeiten - mit steigender Tendenz. »Wir bekommen zwar 264 000 Euro Schulpauschale, haben aber schon für 2007 Anforderungen von den Schulen in Höhe von 775 798 Euro vorliegen. Somit fehlen bereits 511 748 Euro.«
Selbst Bundeszuschüsse für einen Anbau würden die grundsätzliche Problematik nicht verbessern. Wenn sich die Gemeinde in dieser Situation für den Anbau entschließe, könne dies nur über Kredite finanziert werden. »Das erhöht die Verschuldung und vergrößert unnötigerweise den Gebäudebestand der Gemeinde, der bewirtschaftet, unterhalten und abgeschrieben werden muss«, meinte der Bürgermeister.
Die Baumaßnahme würde außerdem »sehenden Auges den Leerstand von morgen produzieren«. Stauss wörtlich: »Wir würden uns wie ein Vater verhalten, der ein neues Kinderzimmer baut, obwohl die Kinder gerade dabei sind, ihr Elternhaus endgültig zu verlassen.«
Der Bürgermeister nahm auch Stellung zum Thema Pavillon und reagierte damit auf Äußerungen des ehemaligen Schulpflegschaftsvorsitzenden Uwe Trox, der den Zustand des Gebäudes heftig kritisiert hatte. »Der Pavillon ist zweifellos abgängig und in einem ziemlich erbärmlichen Zustand. Das haben wir in unserem Zuschussantrag für die erste Offene Ganztagsgrundschulgruppe bereits herausgestellt und ihn praktisch tot geschrieben. So konnten wir den Raumbedarf für den Zuschuss nachweisen. Ein zweites Mal geht das nicht.«
Ob der Pavillon wirklich eine gesundheitliche Gefahr darstelle, sei nicht erwiesen. Weder Schulleitung noch Schulkonferenz hätten bisher »zwingende Schließungsnotwendigkeiten an die Gemeinde herangetragen«, sagte Stauss. »Dennoch: Der Pavillion ist über. Er kann und sollte abgerissen werden, sobald die Schule bereit ist, auf den zusätzlichen Nutzungsspielraum zu verzichten. Wenn sie sich den Wunsch von Herrn Trox zu eigen macht, meinetwegen auch sofort.«

Artikel vom 16.02.2007