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Klassik-Sommer in der Orangerie

Flora-Programm 2007 - Parksubstanz langfristig gesichert - 56 Mitarbeiter

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Zum alten Abo-Preis aus zehn Konzerten sechs frei wählen - das ist doch mal ein Angebot. Vielleicht ist die Flora Westfalica ja gar nicht so traurig, dass die Planungen für den Klassik-Sommer mit Blick auf den möglichen Reethus-Umbau geändert wurden. Denn statt in der Stadthalle wird in diesem Sommer in der Orangerie konzertiert. Statt vier sind es zehn Termine. Alle zwei Wochen erklingt Musik, einmal sogar mitten in den Sommerferien.

Ohnehin hat der Flora-Klassik-Sommer in den vergangenen Jahren an Attraktivität verloren. Wohl nicht wegen der Künstler - das Ambiente, sprich das in die Jahre gekommene Reethus, empfinden viele Konzertfreunde wohl als inzwischen weniger prickelnd, meint Dr. Rüdiger Krüger.
In der bis zu 160 Menschen fassenden Orangerie erwartet die Musikfreunde zwischen 22. April und 23. September »ein kammermusikalischer Streifzug durch die klassische Musikgeschichte«. Da darf's auch »moderne Musik und leichte Muse« sein, oder aber Klassik pur. Das Duo Kelly (Saxophon und Klavier) wurde unter anderem verpflichtet, aber auch das Signum-Quartett, Gudrun Kohlruss (Sopran) und Andreas Kersten (Klavier) für einen »Abend mit der Familie Strauß«. »Klezmer meets Classic« heißt es am 24. Juni, und das Epoca Baroca (ein Barockensemble, das auf historischen Instrumenten spielt) wird am 19. August erwartet.
Aber die Flora kann bekanntlich noch mehr als Klassik. 150 Termine sind für dieses Jahr fest terminiert, erklärte Geschäftsführer Burkhard Schlüter jetzt. Die CaleCopfCompany steht vor der Tür (24. Februar), die 6-Zylinder treten am 6. Mai auf. Götz Alsmann (16. März) ist bereits ausverkauft. Da gibt es die Theaterreihen A 1 und A 2 mit bekannten Namen wie Ellen Schwiers und Katerina Jacob, Music Painting (7. Juni), Feuer und Flamme (25. August), diesmal mit Amerika als Thema. Heidi Kellermann feilt am Tourismuskonzept (Bericht auf der nächsten Seite). Mit den Parkinvestitionen seit 2005 sei es gelungen, den Substanzerhalt langfristig zu sichern, so Schlüter. Burckhard Kramer hatte, wie berichtet, hierfür 300 000, die Stadt 220 000 Euro bereit gestellt. Mit 130 000 Euro wurde Kramers Summe aber längst nicht ausgeschöpft. In die Reethusrenovierung sollte der Rest allerdings nicht fließen, hat sich der Unternehmer laut Flora Westfalica ausbedungen.
Inklusive Stadtbibliothek (Bericht folgt) sind bei der Flora 56 Menschen beschäftigt. 1,772 Millionen Euro gibt die Stadt Rheda-Wiedenbrück per anno für ihre »Tochter« aus - was 1,76 Prozent des Gesamthaushaltes entspricht und weit unter den Budgets anderer Kommunen liege, so Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Henkenjohann.

Artikel vom 14.02.2007