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Wehr ist personell gut aufgestellt

Modernste Löschtechnik erhöht die Schlagkraft bei Einsätzen beträchtlich

Pr. Oldendorf (WB/HoG). Die Freiwillige Feuerwehr in Pr. Oldendorf kann sich über Nachwuchs nicht beklagen. Wehrführer Dr. Thomas Kunzemann freute sich während der jüngsten Dienstversammlung im Rahmen seines Jahresrückblicks über den Zuwachs von zwölf aktiven Kameraden, die zum Teil aus der Jugendfeuerwehr, zum Teil aber auch von anderen Wehren durch Zuzüge nach Pr. Oldendorf die aktive Feuerwehr vor Ort verstärken.

Insgesamt zählt die Freiwillige Feuerwehr Pr. Oldendorf 189 aktive Kameraden, wobei das Durchschnittsalter bei 36 Jahren liegt. 56 Kameraden gehören dem ersten Zug (Pr. Oldendorf, Offelten, Engershausen und Harlinghausen), 55 Kameraden dem zweiten Zug (Holzhausen und Börninghausen) sowie 78 Kameraden dem dritten Zug (Schröttinghausen, Getmold, Lashorst und Hedem) an. Außerdem trägt die Pr. Oldendorfer Feuerwehr den Brandschutz für den Ortsteil Büscherheide der Gemeinde Bad Essen. Ein Feuerwehrmann schützt also etwa 74 Einwohner aus Pr. Oldendorf und Büscherheide, betonte Dr. Kunzemann in seinem Jahresbericht. Die Alters- und Ehrenabteilung zählte zum Jahresende 52, die Jugendfeuerwehr 46 Mitglieder.
Dankesworte richtete der Wehrführer gleich eingangs seiner Ausführungen an Rat und Verwaltung der Stadt für die Unterstützung der Feuerwehr, wenngleich hier auch nicht alle Wünsche hätten erfüllt werden können, an das Wasser- und Schifffahrtsamt für die Bereitstellung eines Schiffes zu Übungszwecken im vergangenen Jahr sowie an das DRK für die durchgeführten Sanitätslehrgänge.
Im vergangenen Jahr mussten von den acht Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr insgesamt 102 Einsätze unterschiedlichster Art abgewickelt werden. Dr. Kunzemann nannte hier zwei Großbrände, zwei Mittelbrände und insgesamt 14 Kleinbrände. In sechs Fällen hätten sich Menschen in Notlagen befunden, in einem weiteren Fall auch ein Tier, es gab drei Einsätze bei Wasser- und Sturmschäden, 37 Insekteneinsätze, vier Öleinsätze sowie sieben technische Hilfeleistungen.
Darüber hinaus nannte der Wehrführer drei Einsätze bei vorbeugendem Brandschutz sowie elf Sicherheitswachen und Begleitungen. Allerdings habe es auch zehn Fehlalarme gegeben, davon sieben durch Brandmeldeanlagen sowie drei blinde Alarme in guter Absicht.
Bei den Brandstellen habe es sich in sieben Fällen um Wohngebäude, in zwei Fällen um Industriebetriebe sowie in zwei weiteren Fällen um Gewerbebetriebe gehandelt. Darüber hinaus musste die Wehr zu drei Wald- und Flächenbränden ausrücken, ein mal war ein Fahrzeug in Brand geraden. Im Zusammenhang mit den Einsätzen der Feuerwehr seien ein Toter, drei Schwer- und zwei Leichtverletzte zu beklagen. Insgesamt seien Sachschäden in Höhe von mehr als einer halben Million Euro entstanden. Geleistet worden seien von den Pr. Oldendorfer Feuerwehrmännern im vergangenen Jahr 1 679 Einsatzstunden.
Dr. Kunzemann betonte ganz besonders den Einsatz auf Schloss Engershausen. Hier habe durch neue Techniken wie Wärmebildkamera und Löschlanzen ein Großbrand verhindert werden können.
Um die stetige Einsatzbereitschaft gewähreisten zu können, sei im September in der ehemaligen Kurklinik Jürgensen in Holzhausen eine Alarmübung aller Löschgruppen durchgeführt und im Gelände des ehemaligen Tanklagers sei mehrfach die Rettung von verunglückten Atemschutztrupps geübt worden. Darüber hinaus nannte Dr. Kunzemann weitere Übungen auf Zug- und Löschgruppenebene.
Aus- und Weiterbildung nahm auch im vergangenen Jahr einen breiten Raum bei der Pr. Oldendorfer Feuerwehr ein. So nahem 13 Kameraden an einen Truppmannlehrgang im Frühjahr teil, zwölf Kameraden besuchten einen Maschinistenlehrgang für Löschfahrzeuge, drei Kameraden einen Lehrgang Technische Hilfeleistung, vier Kameraden einen Truppführerlehrgang, drei Kameraden eine Truppführer-Fortbildung und ein Kamerad einen Lehrgang für Drehleitermaschinisten. 15 Kameraden wurden vom DRK zu Sanitätern ausgebildet. Weitere Lehrgänge wurden am Institut der Feuerwehr in Münster von sieben Kameraden besucht. Teilgenommen haben alle Löschgruppen auch wieder am Leistungsnachweis in Hille, wobei 13 Leistungsabzeichen errungen wurden.
In Börninghausen sei im vergangenen Jahr mit dem Umbau des Gerätehauses begonnen, in den übrigen Gerätehäusern seien kleinere Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt worden.
Nun gab es nicht nur dienstliche Einsätze für die Kameraden, auch die Geselligkeit sei gepflegt worden. Dr. Kunzemann nannte hier das Kameradschaftsfest, den Brandmeisterausflug und den Besuch bei der Partnerfeuerwehr in Trieplatz. Auch am örtlichen Vereinsleben nehmen die Kameraden starken Anteil. So hätten im vergangenen Jahr wieder alle Löschgruppen und auch die Jugendfeuerwehren an der Aktion »Saubere Landschaft« teilgenommen.
Unbesetzt ist derzeit noch das Amt des stellvertretenden Wehrleiters nach dem plötzlichen Tod von Hans Werner Dittmann.

Artikel vom 14.02.2007