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Geschlossene Front gegen Müllverbrennungsanlage

Politiker lehnen die geplante MVA einmütig ab

Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WV). »Wir wollen keine MVA.« In vier Worten brachte Reinhard Borgmeier (DIP) die Meinung der Paderborner Politik auf den Punkt.

In selten erlebter Einmütigkeit lehnte der städtische Ausschuss für Bauen, Planen und Umwelt gestern Abend das geplante Industrieheizkraftwerk in Mönkeloh ab. »Wir nehmen die Besorgnis der Bevölkerung sehr ernst«, erklärte Bürgermeister Heinz Paus.
In dem von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten war zuvor noch einmal deutlich geworden, dass »die vorgesehene Anlagentechnik minderwertig ist und nicht die Interessen der Paderborner Bevölkerung berücksichtigt«.
»Die Stadt Paderborn wird auf Basis der vorliegenden Antragstellung Grundstücke nicht zur Verfügung stellen«, heißt es in dem Beschluss.
»Wir teilen die Befürchtungen der Bevölkerung und lehnen die Anlage ab«, unterstrich Ulrich Schröder für die CDU.
Der Widerstand müsse weitergehen, fordert Franjo Hentze (SPD). Denn der Antragsteller handle nach dem Motto: »Ein gutes Pferd spring nicht höher als es muss«. Er werde versuchen nachzubessern.
Dr. Günter Lobin (FDP) warnte indes: »Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass die Politik die MVA verhindern kann, wenn die Regeln eingehalten werden«.
Paderborn komme eine Schlüsselrolle zu, glaubt Reinhard Borgmeier. »Wenn die mit ihrem Antrag hier durchkommen, werden flächendeckend solche Anlagen entstehen«, fürchtet er.
Bundesweit seien derzeit 40 neue Müllverbrennungsanlagen im Bau oder in der Planung, berichtete Vera Esders (Bündnisgrüne). So viel Müll falle in Deutschland gar nicht an. »Deshalb brauchen wir diese Anlage nicht.« Sie passe schon gar nicht in die Nachbarschaft von Lebensmittel produzierenden Betrieben. Neben der Firma Stute sind in Mönkeloh auch noch die Paderborner Brauerei und der Schlachthof der Westfleisch ansässig.

Artikel vom 14.02.2007