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Neuzugänge bestimmen die FCG-Musik

Norbert Wöstmann spricht von einem »gewaltigen Finanzakt« - Parallelen zum Saisonauftakt

Gütersloh (dh). Vieles beim FC Gütersloh 2000 erinnert derzeit an den Saisonauftakt im Sommer. Damals lieferte eine neu formierte, hungrige Mannschaft sehenswerten Kombinationsfußball ab, punktete regelmäßig bis zum Erreichen der Tabellenspitze und mit Marco Antwerpen/Christian Bienemann mischte ein kongeniales Angriffsduo die Oberliga auf.

Die Forderung von Trainer Thomas Stratos (»Wir wollen die Rückrunde genau so erfolgreich beginnen wie die Hinserie«) konnte bislang erfüllt werden. Vier Punkte nach zwei Partien hatte der FCG auch zum Ligastart auf dem Konto, es folgten jedoch noch drei weitere Siege. Den nächsten - am kommenden Sonntag erneut im Heidewald gegen die Sportfreunde Lotte - hat das Team bereits fest im Visier.
Kein Wunder, dass sich Lotte-Coach Klaus Bienemann ebenso wie seine prominenten Kollegen Mario Ermisch (SC Verl), Heinz Knüwe (vom nächsten FCG-Auswärtsgegner SV Lippstadt) und Dr. Jörg Weber (Arminia Bielefeld II) auf der Tribüne eifrig Notizen machten. Seinen Sohnemann Christian konnte »Biene senior« allerdings nur 45 Minuten lang beim Fußball spielen beobachten. Ohnehin durch eine Achillessehnenverletzung gehandicapt, lief die Partie komplett am nach wie vor treffsichersten FCG-Akteur (acht Saisontreffer) vorbei.
Die Musik bestimmen bei den Güterslohern derzeit andere: Die Neuzugänge. Salvatore Rogoli (2) und Christian Knappmann (1) zeichnen bislang für alle drei FCG-Treffer in der Rückserie verantwortlich und versprühen echte Spielfreude wie einst Antwerpen/Bienemann. Mit Gazwan Avakhti hat der zuvor lahmende linke Flügel eine echte Belebung erfahren. Warum »Gazi« zuletzt in der Verbandsliga bei Germania Gladbeck ein Schattendasein fristete, ist aufgrund seiner Fähigkeiten nur schwer nachzuvollziehen. Gänzlich auf seine Defensivarbeit konzentriert, konnte Helge Bittner am Sonntag hinter Avakhti seine mit Abstand beste Saisonleistung nach seiner Rückkehr ins FCG-Trikot abliefern und machte die Seite komplett »dicht«.
Dass die Zugänge Knappmann, Rogoli, Avakhti, Sebastian Middeke (absolvierte gegen Wattenscheid seine ersten zehn Oberligaminuten für den FCG) und Michal Janicki nicht zum Nulltarif zu haben waren, ist klar. »Vor der Saison hatte ich dem sportlichen Leiter und dem Trainer mein Wort gegeben, dass, sollten wir nach Abschluss der ersten Halbserie innerhalb der Spitzengruppe und der Abstand nicht höher als sechs Punkte sein, wir auf dem Transfermarkt tätig werden und uns qualitativ verstärken. Aufgrund dieser Tatsache haben wir mit einem gewaltigen Finanzakt vom Vorstand alles unternommen, damit wir eine attraktive Mannschaft haben«, verdeutlicht Präsident Norbert Wöstmann in seinem Vorwort im aktuellen Stadionheftes die Anstrengungen, die der Verein unternommen hat.
Investitionen, die sich Auszahlen sollen. Das Heidewald-Publikum jedenfalls war am Sonntag trotz eines über weite Strecken durchschnittlichen Spiels bereits sehr angetan vom »neuen« FCG: Mitte der zweiten Halbzeit gab es »Standing Ovations« für das leidenschaftlich kämpfende Team.

Artikel vom 13.02.2007