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Auf halben Weg zum
Gipfel fürstlich getafelt

Zahlende Gäste unterstützen Jugendhof-Förderverein

Vlotho (krü). Gaumenfreuden wie in einem Fünf-Sterne-Restaurant, dazu literarische »Kuriosinen« und feinste Klanghäppchen. Alles dies kredenzte der Jugendhof den rund 50 zahlenden Gästen, die am Samstagabend zum zweiten »Tafelvergnügen« Platz genommen hatten.

Die Bildungsstätte auf dem Amtshausberg - heute heißt sie LWL-Bildungszentrum - befindet sich mitten im Umbruch. Nach den deutlichen Etat-Kürzungen der Vergangenheit bleiben ihr zwei weitere Jahre, um das vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vorgegebene Soll zu erwirtschaften. »Wir sind auf halbem Weg zum Gipfel und an der Stelle angekommen, wo, wie beim Bergsteigen, neue Kraft kommt«, sagte Jugendhofleiterin Heidi Kaiser bei der Begrüßung der Gäste - darunter ihre Vorgänger Dr. Annedore Schultze und Dr. Hilmar Peter.
Unterstützung auf dem schwierigen Weg erfährt das Bildungszentrum von seinem Förderverein. Dessen zweite Vorsitzende Susanne Schubert hatte nach der gelungenen Premiere anlässlich des 60-jährigen Jugendhof-Bestehens 2006 auch diese Neuauflage des »Tafelvergnügens« organisiert. Solidarität bewiesen ebenso Küchenchef Hubertus Thater und sein Team. Sie arbeiteten am Samstag unentgeltlich, sodass der gesamte Reinerlös der Veranstaltung dem Jugendhof zugute kommen kann.
Schaumburger Hochzeitssuppe; Red Snapper aus dem Backofen auf Brokkoli-Stampfkartoffeln mit Olivenöl und Balsamessig; Mousse vom Ziegen-Frischkäse mit Ahornsirup und Walnussbrot; Frische Birne »Schöne Helene« - Jugendhof-Koch Hubertus Thater verwöhnte die Gäste mit sechs Gaumen betörenden Gängen. Keiner, der sich die köstlichen Kreationen nicht im Munde zergehen ließ.
»In Fluss« gehalten wurde der Gaumenschmaus durch ausgesuchte Weine - vorgestellt von Gerhard Sander. Der Bio-Winzer aus Mettenheim (Rheinhessen) betreibt den ältesten Winzerbetrieb in Deutschland, der seit 50 Jahren ausschließlich ökologisch produziert.
Und die literarischen »Kuriosinen«? Wer hätte sie besser aus der 60-jährigen Jugendhof-Geschichte heraus picken können als Peter Ausländer. Eine herrliche Zeitreise, musikalisch am Flügel begleitet von Johannes Friebe. »Jetzt ist der Jugendhof 60, bald 61. Hoffen wir, dass er auch mit 64 noch gebraucht wird«, stellte Ausländer fest - und gab damit dem Pianisten das Stichwort für »When I'm 64« ...

Artikel vom 13.02.2007