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. . .  Franz Josef Jung (Bundesminister)

Drei Fragen an . . .


Dr. Franz Josef Jung (58) stellte sich nach seinem Truppenbesuch in der Höxteraner Kaserne aktuellen Fragen. WESTFALEN-BLATT-Redakteur Michael Robrecht sprach mit dem Verteidigungsminister.

Stehen Sie weiter zur Wehrpflicht?Jung: Wir haben in der Koalition entschieden, dass wir an der Wehrpflichtarmee festhalten. Ich halte das für die richtige Entscheidung. Auch die gute Verbindung zur Gesellschaft hat etwas mit der Wehrpflichtarmee zu tun. Und wenn sie sehen, dass sich von 60 000 Wehrpflichtigen 25 000 freiwillig weiter verpflichten, dann hat das etwas mit der bisherigen Struktur der Bundeswehr zu tun.

Viele haben den Eindruck, es gibt keine Wehrgerechtigkeit mehr in Deutschland, wenn längst nicht alle Männer eines Jahrgangs eingezogen werden?Jung: Das ist ein wichtiger Punkt. Deshalb habe ich auch entschieden, dass wir jetzt - weil die Zahl der Wehrpflichtigen ständig nach unten geht - eine andere Perspektive ins Blickfeld nehmen. Unser Ziel ist es, dass wir 80 Prozent derjenigen, die als tauglich getestet wurden, auch als Wehrpflichtige einziehen können. Denn das hat wirklich etwas mit Wehrgerechtigkeit zu tun.

Sie haben hier mit Soldaten über deren Probleme gesprochen. Wo drückt der Schuh?Jung: Für mich ist wichtig, dass ich bei solchen Truppenbesuchen mit den Vertrauensleuten spreche, um aus erster Hand zu erfahren, wo der Schuh drückt. Denn wenn sie Verantwortung haben für 250 000 Soldaten und 110 000 zivile Bedienstete, dann ist es gut, dass es solche Gespräche gibt. Es gab in Höxter Fragen zu Situationen im Einsatz der Nato Response Force.

Artikel vom 14.02.2007