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Altar ist wieder
am alten Platz

Kirche ist »Denkmal des Monats«

Der Altar in seiner ursprünglichen Form in der Pfarrkirche St. Maria Immakulata.Foto: LWL

Verl (WB). Der Hauptaltar der katholischen Pfarrkirche St. Maria Immakulata in Kaunitz (Kreis Güterloh) ist in seinem ursprünglichen Zustand von 1900 wiederhergestellt. »Damit und mit weiteren Ausstattungsgegenständen wurde der Kirchengemeinde ein bedeutendes Werk der Wiedenbrücker Künstlergemeinschaft zurückgegeben und die ursprüngliche Harmonie von Raum und Ausstattung weitgehend wiederhergestellt«, lobt Brigitte Vöhringer, Denkmalpflegerin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Deshalb zeichnet der LWL den Hochaltar der Kaunitzer Pfarrkirche auch als Denkmal des Monats aus.
Weil die 1748 erbaute Pfarrkirche Ende des 19. Jahrhunderts erweitert worden war, erhielt sie von 1897 bis 1900 eine neue Innenausstattung. Die war ein Gemeinschaftswerk verschiedener Wiedenbrücker Kunsthandwerker. Zu dieser Zeit war das historische Kunsthandwerk der so genannten »Wiedenbrücker Schule« so beliebt, dass es nicht nur die eigene Region geprägt hat, sondern über die Grenzen Deutschlands hinaus bis in die USA verbreitet war.
Doch Mitte des 20. Jahrhunderts schwand die Wertschätzung dieser Kunst und so baute die Kirchengemeinde 1956 den Altar ab und lagerte ihn zusammen mit anderen Ausstattungsteilen ein. 1975 stellte die Kirchengemeinde Teile des Altares in Form einer Tabernakelstele wieder auf, die seitlichen Reliefs gelangten als Einzelbilder in den Chorraum. Außerdem verwendete die Gemeinde vier Evangelistensymbole an einem modern gestalteten Kreuzbalken. »Die übrigen Teile des wertvollen Kunstwerkes blieben eingelagert«, so Vöhringer. Neben dem Altar kehrten auch die Kanzel, die Rahmen der Kreuzwegstationen und einige Skulpturen zurück.

Artikel vom 15.02.2007