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Gut aufgehoben bei einem
eingespielten Team im OP

In drei Operationssälen können Eingriffe vorgenommen werden

Von Elke Bösch (Text und Fotos)
Rahden (WB). Bei einer Operation - gleich, ob »nur« am Blinddarm oder bei einem Eingriff am offenen Herzen - mulmig ist wohl jedem Patienten, wenn es in Richtung OP-Saal geht. Dabei sind die Ängste in den meisten Fällen unbegründet. Denn im OP wartet ein gut ausgebildetes und eingespieltes Team.

Seit 1993 gehört auch Martina Polednik dazu, und die Leiterin der OP-Abteilung am Krankenhaus Rahden hat eine beruhigende Kunde: »Noch nie habe ich erlebt, dass bei uns ein Patient auf dem Operationstisch verstorben ist.«
Ihr Team besteht zurzeit aus drei Vollzeit- und vier Dreiviertel Kräften sowie einem Zivildienstleistenden. Medizinischer Leiter ist Chefarzt Dr. Elmar Axnick. Ihm zur Seite stehen zwei Ober- und vier Assistenzärzte. Außerdem operiert noch der Orthopäde Dr. Thabet Al-Nassre.
»Zusammenspiel zwischen den Abteilungen ist angesagt, wenn Patienten Herzschrittmacher eingesetzt werden. Dann öffnet der Chirurg das Operationsgebiet im Körper des Patienten und der Internist platziert die Sonden«, berichtet Polednik.
»Wir unterscheiden zwischen planbaren Operationen und Eingriffen an Unfallopfern. Der weitaus größere Teil erfolgt nach Unfällen. Die Betroffenen kommen entweder selbst in die Notaufnahme oder werden mit dem Rettungswagen eingeliefert. Nur ungefähr ein Viertel der Patienten erscheint zu einem zuvor festgelegten Termin, um einen chirurgischen Eingriff vornehmen zu lassen«, beschreibt Polednik das tägliche Geschehen im Krankenhaus.
Während die »Planbaren« zu den normalen Arbeitszeiten zwischen 7.30 und 15.42 Uhr operiert werden, halten sich Notfallpatienten nicht an Dienstzeiten. »Notfälle passieren 24 Stunden am Tag«, weiß Polednik. Für diese Patienten sei erste Anlaufstation die Ambulanz. Und dort treffen sie rund um die Uhr auf kompetente Ansprechpartner. Die Bereitschaft besteht aus dem Haus- und dem Rufdienst. Ständig im Krankenhaus sind eine OP-Schwester und ein Assistenzarzt, jeweils aus Chirurgie und »Innerer«. Im Hintergrund haben je ein Oberarzt der beiden Abteilungen und eine OP-Schwester Bereitschaft. »Sie sind ständig über Handy erreichbar. Bei einer Notfallsituation werden sie sofort benachrichtigt. In besonderen Fällen steht auch der Chefarzt mit Rat und - wenn nötig - Tat zur Seite.
Der Notfall-Patient kommt in die Ambulanz und wird im Schockraum vom Arzt untersucht. Hier können auch die erforderlichen kreislaufstabilisierenden Maßnahmen ergriffen werden. Der Mediziner entscheidet über die Behandlung, ordnet zum Beispiel Röntgenaufnahmen an. Kleinere Wunden werden ambulant versorgt und der Verletzte darf danach nach Hause gehen. Schwer verletzte Unfallopfer dagegen kommen auf die Station. Wie schnell sie operiert werden, hängt von ihren Verletzungen ab. »Eingriffe zum Beispiel an offenen Frakturen erfolgen sehr schnell. Zuvor spricht in aller Regel der Narkosearzt mit dem Patienten. Nach der Einwilligungserklärung wird der Patient auf den Eingriff vorbereitet und zur Schleuse vor den OP gefahren. Dort nehmen ihn OP-Schwester und Anästesiepfleger in Empfang. Im Vorbereitungsraum wird die Braunüle gelegt, über die das Narkosemittel läuft. Nach der OP steht der Patient im Aufwachraum unter ständiger Beobachtung, bevor er wieder auf Station gebracht wird.
Bei jeder Operation assistieren dem Chirurgenteam zwei OP-Schwestern, die eine »steril«, die andere nicht. Der Grund für diese Unterscheidung liegt im jeweiligen Aufgabenfeld der beiden Fachkräfte. Während die »sterile« Schwester als Teil des OP-Teams am OP-Tisch steht übt die »unsterile« Schwester Springertätigkeiten aus. Sie bewegt sich im gesamten Raum, röntgt oder besorgt alle erforderlichen Materialien für das Team am OP-Tisch. Vorbei ist die Arbeit des OP-Teams mit dem Ausschleusen nach der Operation. Auf der Station übernimmt die Betreuung des Patienten das Pflegepersonal. Schließlich versorgt das OP-Team während der Sprechzeiten die Ambulanz und freut sich, die Patienten aus dem OP weiter betreuen zu können. .

Artikel vom 16.02.2007