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Verbundschul-Start verpatzt

Land will derzeit keine Kombination Hauptschule/Realschule anerkennen

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Borchen (WV). Zum neuen Schuljahr sollte sie an den Schulstart gehen, die Verbundschule in Borchen. Doch vergangene Woche patzte der Start, das Land will die neue Kombination von Haupt- und Realschule noch nicht genehmigen. Jetzt sind die Eltern mitten in der Anmeldephase verunsichert.

Bereits seit Jahren besteht an der Altenauschule die Möglichkeit, vom siebten Schuljahr an im differenzierten Unterricht die Fachoberschulreife wie in einer Realschule zu erreichen. Allerdings nicht mit dem für viele Eltern interessanten Realschulstempel. Nach Beschlüssen der Altenauschule selbst und den politischen Gremien der Gemeinde wurde der Antrag auf Errichtung einer Verbundschule mit drei Klassen im Eingangsbereich gestellt. Der Realschulbereich sollte von der Eingangsklasse an einzügig gefahren werden. Noch beim Neujahrsempfang der Gemeinde vor zwei Wochen war Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg optimistisch, die Genehmigung des Landes pünktlich zum jetzt laufenden Anmeldungsverfahren zu bekommen. Doch im Schulausschuss kam wenige Tage später die negative Nachricht: Das Land erteilt die Genehmigung vorerst nicht, obwohl auch der Regierungspräsident in Detmold das Vorhaben befürwortet. Eine »wohnortnahe Beschulung« sei auch in Paderborn und Lichtenau möglich, so die Begründung. »Das Land sagt weder ja noch nein«, ärgert sich Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg über die Hängepartie, die in das laufende Anmeldeverfahren platzte. Zur Altenauschule mit ihren 450 Schülern haben sich in der vergangenen Woche 76 Jugendliche angemeldet, davon 24 mit einer Realschulempfehlung. Für die Dreizügigkeit sind 84 erforderlich, wahrscheinlich wegen der fehlenden Anerkennung hätten sich 15 bis 20 Schüler an Realschulen in Paderborn und Lichtenau angemeldet, bedauert der Bürgermeister. Mit einer Ablehnung einer Verbundschule werde sich die Gemeinde jedenfalls nicht abfinden und notfalls auch klagen. Die Altenauschule scheint jedenfalls in die Mühlen der Verwaltung geraten zu sein. Auf Anfrage des WV betonte gestern Schulministeriumssprecher Andre Priboschek, dass es seitens des Landes keine Empfehlung in dieser Frage geben wird, prüfendes Organ sei die Bezirksregierung in Detmold. Die verweist jedoch auf Düsseldorf.

Artikel vom 13.02.2007