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Riesen-Schützenvogel tröstet
Beinahe-König von der Karpke

Wagenbauer präsentieren prächtigen Adler im FCC-Rosenmontagszug

Von Hans Büttner (Text und Foto)
Fürstenberg (WV). Fast alles hätte Paul Atkinson darum gegeben, beim Kreisschützenfest im vergangenen Jahr in Helmern die Ehre des Kreiskönigs heim nach Fürstenberg zu holen. Doch das Glück war ihm nicht hold. Einen Schuss nach ihm holte Asselns König der Rest des Adlers von der Stange - und Paul war mächtig traurig. Doch zum Glück hat er seine Freunde.

Die Truppe vom Stammtisch »Die durstigen Kehlen« hatte ihrem Freund Paul, der der Wirt »ihrer« Gaststätte Hassenhof ist, versprochen: »Du bekommst von uns auf jeden Fall einen Schützenvogel, viel schöner und größer als der Kreisvogel.« Jetzt, zum Karneval ist es soweit. Denn als die »Durstigen Kehlen« in der Adventszeit daran gingen, das Motto ihres Karnevalswagens für den Fürstenberger Rosenmontagsumzug auszusuchen, war nach Sekunden klar: »Wir bauen für Paul einen Kreiskönigsvogel!«
»Vorgaben hatten wir keine, nur die, dass er nicht nach Westen schauen darf - da ist nämlich Wünnenberg«, erinnert augenzwinkernd Stammtischbruder Winfried Drüke an die liebevoll gepflegte Rivalität beider Ortsteile. »Also haben wir den Vogel so gebaut, dass er drehbar ist und in allen Richtungen - natürlich den Westen ausgenommen - nach einen neuen Kreiskönig Ausschau hält«, fügt Kollege Josef Kleinschnittger mit einem Schmunzeln hinzu.
Als Muster diente der Truppe der Paradevogel der Fürstenberger Schützenbruderschaft. Das Schmuckstück der Halle wurde fotografiert und auf Baupläne übertragen. Zum Arbeiten wurde die Lagerhalle von Michael Förster umgerüstet. Die ist zum Glück groß, denn der Adler nahm im Laufe seiner Herstellung immer üppigere Ausmaße an. »Er ist 5,60 Meter breit und mehr als vier Meter hoch«, erzählt Reinhold Fingerhut. Dafür, dass er nicht nur groß ist, sondern auch noch gut aussieht, hat Stammtischbruder Werner Kleinschnittger gesorgt. Der Malermeister machte mit einem gekonnten Anstrich aus dem tristen Gipsvogel einen prächtigen Schützenadler.
Ob der Vogel nach dem Rosenmontagszug vor Pauls Kneipe seinen Ruheplatz findet, ist noch nicht klar. Möglich ist auch, dass er seinen Horst in Asseln beim Kreisschützenfest aufschlägt. Sicher ist allerdings, dass der Vogel beim FCC-Karnevalsumzug von den Stammtischfreunden in Schützenuniform begleitet wird. Mit einem ganz besonderen Aufdruck auf den Jacken. »Da wird jeder Fürstenberger Schützenkönig aufgelistet, der bei den Kreisschützenfesten mitgemacht, aber nichts getroffen hat«, erklärt schmunzelnd Winfried Drüke.
Sicherlich eine lange Liste - denn ein Kreisschützenfest gab es in der Karnevalshochburg Fürstenberg bisher noch nie . . .

Artikel vom 13.02.2007