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FC Gütersloh macht alles richtig

Zeichen an die Konkurrenz - Späte Entscheidung lässt Fans lange zittern

Von Dirk Heidemann
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Gütersloh (WB). Alles richtig gemacht, FCG! Während die übrigen Spitzenklubs der Oberliga Westfalen aufgrund gesperrter Plätze tatenlos zusehen mussten, trotzte der FC Gütersloh 2000 auch den schweren Regenfällen am gestrigen Mittag und zog sein Heimspiel gegen die SG Wattenscheid 09 durch. Das 2:0 (1:0) bringt die Dalkestädter zumindest vorläufig bis auf drei Punkte an Tabellenführer Preußen Münster heran.

»Wenn ich unseren Platz sehe, stellt sich für mich gar nicht die Frage, ob die Partie ausfällt. Außerdem müssen die Jungs unter der Woche allesamt arbeiten. Daher sollte man auch spielen, wenn es eben geht«, war Thomas Stratos nach dem ersten Dreier seit dem 1:0 gegen Herne am 19. November (»Den haben wir gebraucht«) sichtlich zufrieden. Aber auch Verlierer Dirk Helmig bestätigte, dass sein Team am Sonntag unbedingt spielen wollte: »Das Geläuf im Heidewald war zwar tief, aber das ist bei starken Regenfällen doch völlig normal.«
Bevor die Platzverhältnisse dann doch etwas widrig wurden, hatte der FCG bereits einen Treffer vorgelegt. Das frühe 1:0 durch Christian Knappmann in der 10. Minute, der nur 180 Sekunden später erneut per Kopfball sogar das 2:0 hätte erzielen können, lähmte allerdings das Spiel. Wattenscheid machte nicht auf und stand weiter hinten drin. Der FCG sah sich hingegen nicht genötigt, vehement auf den zweiten Treffer zu drängen. Erst nach 37 Minuten hatte der FCG seine nächste dicke Chance, als Tim Brinkmann das Leder zu Salvatore Rogoli in den Strafraum lupfte. Der Neuzugang kontrollierte dann zwar den Ball, bekam aber nicht genug Dampf hinter seinen Schuss, so dass SG-Keeper Senad Hecimovic noch die Fingerspitzen an die Kugel bekam und den Ball um den linken Pfosten drehte.
Die völlig harmlosen Wattenscheider kamen erst durch einen Patzer von Christian Knappmann zu einer Großchance. Nach einem langen Ball von Peter Kushev in der 44. Minute ließ »Knappi« das Leder durchrutschen, so dass Jascha Keller freie Schussbahn hatte. Alexander Kuschmann konnte jedoch klasse parieren.
Der Regionalliga-Absteiger von der Lohrheide erhöhte nach der Pause seine Bemühungen im Spiel nach vorn. Das ermöglichte dem FCG bereits nach 47 Minuten die erste Konterchance. Nachdem Max Heinrich beinahe das komplette Spielfeld überquert hatte und der Ball bei Daniel Eckel landete, donnerte Tim Brinkmann die anschließende Flanke aus acht Metern volley über das Wattenscheider Tor. 57 Minuten waren gespielt, als Dirk Flock nach schönem Zuspiel von Knappmann an Hecimovic scheiterte. Obwohl die Gäste bis auf einen Stojkoski-Kopfball (49.) aufgrund der starken Gütersloher Abwehrarbeit zu keinerlei nennenswerten Szenen kamen, beschlich die Zuschauer ein ungutes Gefühl. Ohne das zweite Tor würde es für den FCG trotz aller Überlegenheit bis zum Schluss eine Zitterpartie werden. Salvatore Rogoli erlöste dann in der 67. Minute seine Farben mit dem entscheidenden 2:0.
»Auf Schalke hatte ich noch die Torausbeute und die fehlende Leidenschaft bemängelt. Die Leidenschaft war heute da, wir sind über die Zweikämpfe und den Einsatz ins Spiel gekommen. Allerdings hat mir nicht gefallen, dass unser zweiter Treffer erst so spät fiel«, hätte sich auch Thomas Stratos einen entspannteren Nachmittag gewünscht, an dem bei noch konsequenterer Spielweise ein wesentlich höherer Gütersloher Sieg hätte herausspringen können.

Artikel vom 12.02.2007