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Experten-Rat: »Lobt Eure Pferde!«

»Volles Haus« beim Reiterforum mit Schmidt und Pollmann-Schweckhorst

Herford (SuK). Dicht an dicht drängten sich am Freitagabend die Zuschauer in der vollbesetzten Reithalle zu einer »Vorlesung« der besonderen Art. Das Landrover Reiterforum hatte mit Alois Pollmann-Schweckhorst (Warstein) und Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln) zwei absolute Spitzenreiter verpflichtet, die ihr immenses Knowhow an einige Reiter des RV »von Lützow« an das höchst interessierte Publikum weitergaben.

Sowohl der im Weltcup der Springreiter erfolgreiche Alois Pollmann-Schweckhorst, als auch der amtierende Mannschaftsweltmeister und Mannschaftsolympiasieger machten eines ganz deutlich: Gutes Reiten ist weder schwarze Kunst noch ein Kinderspiel, sondern das Ergebnis eines konzentrierten Trainings.
»Warum ist denn Springreiten überhaupt ein Sport? Sieht doch so leicht aus, wenn das Pferd über die Hindernisse springt«, wandte sich Pollmann-Schweckhorst gleich zu Beginn etwas provokativ an sein aufmerksames Publikum. »Weil wir versuchen, dem Pferd das Springen so leicht wie möglich zu machen«, gab er gleich die Antwort und verdeutlichte, was alles dazu gehört: Den genauen Absprungpunkt zu finden, das richtige Tempo zu wählen, eine positive Körperanspannung zu erreichen und schließlich den Wechsel von Spannung und Entspannung im Parcours exakt zu wählen.
Gar nicht so einfach, was ein Reiter im Sattel alles managen muss, und doch meisterten die drei Lützowerinnen Miriam Schneider, Maike Jahn und Antonia Lohse die gestellten Aufgaben bravourös. »Lobt Eure Pferde«, forderte da der Nationenpreisreiter und erklärte den Zuschauern: »Als Reiter darf man nicht alles als selbstverständlich hinnehmen, sondern muss die Persönlichkeit seines Pferdes unterstützen!«
Dieses Prinzip verfolgte anschließend auch Hubertus Schmidt, der seinen drei Schülern Achim Ostermeyer, Kerstin Schnasse und Anna Brown speziell auf ihre Pferde abgestimmte Tipps mit auf den Weg gab. Sowohl bei dem erst vierjährigen Pferd von Achim Ostermeyer, als auch bei den schon erfolgreichen älteren Dressurpferden achtete Schmidt darauf, dass die Grundlagen stimmten. »Erst dann kann man weitergehen, immer vom Leichten zum Schweren«, dozierte der A-Kaderreiter. Der Funke seiner eigenen Begeisterung für schönes, harmonisches Dressurreiten sprang aufs Publikum über, das viele Anregungen mit nach Hause nehmen durfte. Begeistert über die hochkarätige Trainingsstunde zeigte sich auch Kerstin Schnasse: »Wir durften am Dienstag schon einmal zum Training zu Hubertus Schmidt fahren. Ich habe heute versucht, seine Tipps umzusetzen und mein Pferd ist gleich viel besser gegangen«, strahlte die talentierte Dressurreiterin.

Artikel vom 12.02.2007