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Bodendeponie
sorgt für Ärger

Rimbecker Ausschuss ist dagegen

Von Jürgen Vahle
Ossendorf/Rimbeck (WB). Eine im Asseler Feld zwischen Ossendorf und Rimbeck geplante Bodendeponie sorgt derzeit für Kontroversen in den beiden Dörfern. Während der Ossendorfer Bezirksausschuss dem Vorhaben am Mittwoch mehrheitlich zustimmte, lehnte die große Mehrheit der Rimbecker Ortsvertreter das Projekt ab.

Konkret plant die Gesellschaft für Verkehrswegebau (GfV) auf einem zur Ossendorfer Gemarkung gehörenden Feld eine Deponie zu erreichen, in der unbelasteter Bodenaushub (Erde und Steine) abgeladen werden soll. Eine ähnliche Bodenaushubdeponie wird vom Bauunternehmen Waldeier in Germete betrieben.
Das Ossendorfer Bauvorhaben hat eine Größe von 6,3 Hektar. Die Deponie soll 311 Meter lang und 235 Meter breit werden. Bis zu einer maximalen Höhe von 13,5 Metern soll aufgefüllt werden dürfen.
Das Ossendorfer Unternehmen, das Johannes Löseke führt, hat mit einem Rimbecker Landwirt einen entsprechenden Nutzungsvertrag abgeschlossen, der nach Ende der Deponielaufzeit ausläuft. GfV geht davon aus, dass in der Deponie 14 Jahre lang Erde und Steine abgeladen werden können, bevor die Betriebsstätte gefüllt ist. Pro Tag sollen dort sieben 30-Tonner ihre Ladung abkippen können. Die Deponie soll Raum für 420 000 Kubikmetern Bodenaushub haben.
Erreicht werden kann die Anlage sowohl über die B7/Wethener Straße als auch über die B7/Diemelweg. Das Ossendorfer Unternehmen will sich verpflichten, eventuelle Schäden an den Wegen, die durch die schweren Lastwagen verursacht werden, zu beseitigen und auch im Vorfeld dafür zu sorgen, dass die Straßen überhaupt für die Deponiezwecke nutzbar sind.
Nach Ende der Laufzeit plant der Betreiber eine Renaturierung der Fläche. Ein Teil der Deponie könne dann wieder als Grün- und Ackerland genutzt werden, auf dem Rest der Fläche sollen nach den Vorstellungen des Investors beispielsweise Bäume angepflanzt werden.
Zuletzt hatte sich der Warburger Bauausschuss mit dem Thema befasst. Dort wurde entschieden, dass sich zunächst die beiden betroffenen Bezirksausschüsse in Ossendorf und Rimbeck um das Thema kümmern sollen.
Diese Entscheidungen der beiden Dorfparlamente hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können: Während in Ossendorf am Mittwoch gegen den Willen der SPD für das Vorhaben votiert wurde, gab es am Donnerstag in Rimbeck ein anderes Votum: Eine deutliche Mehrheit der Mitglieder sprach sich gegen die mögliche Deponie aus. Die Gegner kritisieren unter anderem den erheblichen Eingriff in die Landschaft.
Der Warburger Bau- und Planungsausschuss muss sich nun wieder um die Angelegenheit kümmern, ehe der Warburger Stadtrat sein endgültiges Votum gibt.
Genehmigungsbehörde ist jedoch nicht die Stadt Warburg sondern der Kreis Höxter. Die Warburger Stadtväter werden lediglich als so genannter »Träger öffentlicher Belange« gehört. Das Warburger Bauamt geht in der Beschlussvorlage davon aus, dass es auch rechtlich keine ausreichenden Gründe gibt, dem Projekt die Zusage zu verweigern.

Artikel vom 10.02.2007