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In 100 Jahren niemals den Mut verloren

Wilhelmine Spieker hat Geburtstag

Ottbergen/Bökendorf (WB). Genau ein Jahrhundert ist vergangen, seit Wilhelmine Spieker das Licht der Welt erblickte. Die Seniorin, die am 10. Februar 1907 in Ottbergen geboren wurde, feiert heute ihren 100. Geburtstag.

Gemeinsam mit ihren neun Geschwistern verlebte Wilhelmine Spieker, geborene Wegener, ihre Kindheit und Jugend in Ottbergen, wo sie die Volksschule besuchte. Nach Beendigung der Schulzeit arbeitete sie als Hauswirtschafterin in Beverungen und im Sauerland. Dort führte sie den Haushalt verschiedener Pastoren.
Am 28. November 1928 heiratete sie in der Heilig-Kreuz-Kirche zu Ottbergen den Eisenbahner und späteren Oberlokführer Joseph Spieker. Das Ehepaar Spieker zog in die Hindenburgstraße und bekam drei Kinder: Engelbert, Bernadette und Ottilia. Dort erlebte die Familie gemeinsam viele schöne, aber auch traurige Stunden.
Als am 22. Februar 1945 das Eisenbahnerdorf Ottbergen Opfer eines Bombenangriffs wurde, wurde auch das Haus der Familie Spieker zerstört. Im Keller ihres Hauses überlebte das Ehepaar Spieker gemeinsam mit den beiden Töchtern wie durch ein Wunder. Alle wurden wohlbehalten aus dem Keller des Hauses geborgen (Sohn Engelbert war zurzeit des Bombenangriffs nicht im Haus).
Das Haus musste in mühsamer Arbeit wieder neu aufgebaut werden. Wilhelmine Spieker hat in den harten Nachkriegsjahren nie den Mut verloren und stets mit Gottvertrauen in die Zukunft geblickt. Hierbei halfen ihr auch ihre Lebensfreude, Hilfsbereitschaft und ihre Freizeitbeschäftigungen wie Backen, Nähen und die Gartenarbeit.
Seit 38 Jahren ist Wilhelmine Spieker bereits Witwe. Sohn Engelbert und ihre neun Geschwister sind verstorben.
Mit der Jubilarin, die seit Juni 2004 im St. Josefshaus in Bökendorf lebt, freuen sich an ihrem 100. Geburtstag besonders ihre beiden Töchter, acht Enkelkinder und fünf Urenkel.

Artikel vom 10.02.2007