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Beim Ja-Wort vor Kälte gezittert

Josef und Josefine Fischer feiern heute Diamantene Hochzeit

Von Ingo Schmitz
Bredenborn (WB). Seit sechs Jahrzehnten sind Josef und Josefine Fischer ein Ehepaar. An diesem Montag feiern die Bredenborner die Diamantene Hochzeit.

Minustemperaturen, hoher Schnee und eine eiskalte, ungeheizte Kapelle: Unter diesen Bedingungen traten der heute 87-jährige Josef Fischer und die 84-jährige Josefine vor 60 Jahren in Bremerberg vor den Traualtar. »Den Tag werde ich nie vergessen«, sagt die Diamant-Braut. »Wir hätten ja auch in Marienmünster heiraten können, das wollte aber unser Pastor nicht. Er wollte unbedingt, dass die Trauung im eigenen Ort stattfand. Er freute sich doch schon so auf den Zuckerkuchen«, berichtet die Seniorin mit einem Schmunzeln.
Mit Blick auf ihre eigenen acht Kinder kann Josefine Fischer den viel zitierten demographischen Wandel nicht verstehen. »Wir haben wohl genug für die Rentenkasse getan«, sagt sie, lächelt und fasst die Hand ihres Mannes.
Auf einer Hochzeit im Jahre 1945 lernte die in Bremerberg geborene Josefine Wiegers ihren Mann, einen gebürtigen Bredenborner, kennen. »Von 1939 bis 1945 war ich Soldat. Als ich nach Hause kam, waren meine Eltern tot und in unserem Haus hatte der Bürgermeister Evakuierte untergebracht. Ich hatte nur eine kleine Kammer für mich«, berichtet der 87-Jährige, der damals ganz von vorne anfangen musste. 1949 schulte Josef Fischer zum Maurer um. Da es in der Region keine Arbeit gab, nahm er Stellen im Ruhrgebiet an und kam nur alle zwei Wochen nach Hause. Schließlich fand er in Bad Driburg eine Beschäftigung als Maurer.
Vor 25 Jahren baute das Ehepaar zusammen mit dem ältesten Sohn Franz-Josef in der Marienstraße in Bredenborn ein neues Haus. »Hier sind wir glücklich und zufrieden«, sagen die Jubilare, die seit etlichen Jahrzehnten treue WESTFALEN-BLATT-Leser sind.
Am heutigen Ehrentag beginnt um 11 Uhr in der St. Josef Kirche Bredenborn der feierliche Gottesdienst für das Paar. Im Anschluss ist ein Empfang im Germanenhof. Zu den Gratulanten gehören nicht nur die Angehörigen, sondern sicher auch der Seniorenclub »Alte Liebe« und die Nachbarn. Die haben bereits gemeinsam den Eingang des Hauses hübsch gekränzt.

Artikel vom 12.02.2007