Von Matthias Band und Alice Koch Herford (HK). Die Große Koalition hat die Richtlinien für ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit festgelegt. Danach soll es in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln ein Rauchverbot geben, ebenso in Restaurants. Dort soll das Rauchen nur in eigens abgetrennten Räumen erlaubt sein. Das HERFORDER KREISBLATT hat sich in der Gastronomie umgehört, was sie von dieser Regelung halten und wie sie diese umsetzen wollen.
»Obwohl ich selber Nichtraucher bin, halte ich von einem generellen Rauchverbot in Bars und Cafés überhaupt nichts«, sagt Tibet Akbas, Mitarbeiter in der Brasserie Lamäng. Momentan sind etwa 30 Prozent der gesamten Fläche der Brasserie Nichtraucherbereich. »Wenn unsere Gäste zu ihrem Capuccino nicht mehr gemütlich eine Rauchen können, bleiben sie wohl lieber Zuhause«, vermutet Tibet Akbas. Seiner Meinung nach spielen die Politiker so mit der Existenz der Gastronomen. »Unsere Gaststätte ist in einen Raucher- und einen Nichtraucherbereich unterteilt«, erklärt Peter Maetschke vom Ratskeller. Sollte das Rauchverbot in Kraft treten, hat er die Möglichkeit, den Rauchern seperate Räume zur Verfügung zu stellen. Auch Dirk Stranghöner, Mitinhaber vom Café Waldesrand, sieht dem Rauchverbot gelassen entgegen. »Wir werden erstmal den Gesetzesentwurf abwarten.« Grundsätzlich hält er es für richtig, dass auf Nichtraucher Rücksicht genommen wird. »Allerdings«, betont Stranghöner »sollte immer noch erlaubt sein, den Gästen Extraräume zur Verfügung zu stellen.« In seinem Café darf momentan noch geraucht werden, ein Nichtraucherbereich befindet sich im Wintergarten. Auch Friedrich-Axel Generotzky hätte gegen ein Rauchverbot im Schweichelner Krug nichts einzuwenden. »Das Problem ist nur das ständige Hin und Her. In Deutschland gibt es bisher keine klare Linie«, bedauert der Chef. Wenn das Gesetz kommt, sollte in der Gastronomie generell nicht geraucht werden, egal, ob Café, Bar, Restaurant oder Gaststätte. »Und ehrlich gesagt freue ich mich, wenn die neue Regelung kommt - dann würde ich nämlich auch aufhören, zu Rauchen.«
Drucken