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HCE steht unter Schock

Handball-Oberliga: nach Ahmann-Ausfall in Abstiegsnot

Minden/Bad Oeynhausen (gag). So hatten sich das die Verantwortlichen des HCE Bad Oeynhausen nicht vorgestellt: Nach der 19:30-Pleite am Freitag beim TSV Hahlen steckt der Handball-Oberligist mitten im Abstiegskampf. Noch schlimmer: Der wichtigste Spieler fällt wochenlang aus.

Schon am Vormittag hatte Daniel Ahmann die bittere Diagnose erhalten: Der Arzt stellte einen Innenbandriss im Knie fest, eine Pause war eigentlich unvermeidbar. »Das war für uns alle ein Schock«, blickt Spielertrainer Daniel Meßling zurück.
Trotzdem versuchte Ahmann am Abend in Hahlen, das Unmögliche möglich zu machen und lief mit einem Tapeverband auf. Dass er trotz der Verletzung in der Anfangsphase äußerst produktiv war und ein Tor sowie einige gute Anspiele auf Sebastian Theise an den Kreis zu Stande brachte, spricht für die Klasse des Linkshänders. Nach einem Zweikampf beim Stand von 6:6 musste er dann aber doch mit Schmerzen das Feld räumen und wird vorerst nicht zurück kehren. Meßling: »Ich rechne mit sechs Wochen Pause.«
Wie schon gegen Lemgo zeigte sich auch gegen Hahlen: Ahmann ist nicht zu ersetzen. »Sein Ausfall war der Tropfen, der bei uns das Fass zum Überlaufen brachte«, konnte man dem Gastgeber nicht mehr Paroli bieten. Ahmann fehlte auch in der Abwehr, wo er seit dem Abgang von Andreas Bock die zentrale Rolle spielt. Im Rückraum sprang der junge Manuel Volkmann ein, ohne viel zu bewirken.
Der Trainer erkannte die Überlegenheit des Gegners an, schränkte aber ein: »Ob man so hoch verlieren muss, darüber lässt sich diskutieren.« Nicht wegzureden ist die missliche HCE-Lage. »Für mich schrillen die Alarmglocken schon seit einiger Zeit«, betont Meßling, der verdeutlicht: »Selbst mit Ahmann wäre es für uns ein harter Kampf geworden.«
Ohne Ahmann wird es noch schwieriger. »Wir haben mit Thomas Schröder und mir nur noch zwei Rückraumspieler mit Oberliga-Erfahrung«, benennt der Coach die Schwachstelle. Und das Polster auf die Abstiegsränge schmilzt unaufhörlich. Längst sondiert der HCE den Spielermarkt in der Hoffnung, einen schnellen Transfer tätigen zu können. »Wir sind in Gesprächen. Uns helfen natürlich nur Leute weiter, die sofort spielberechtigt sind«, weiß Meßling.

Artikel vom 12.02.2007