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Wie kommen die Pommes in die Tüte?

Expeditionen in die Nachbarschaft: Der Bauernhof als idealer Lernort für alle Schüler

Kreis Lippe (SZ). Das neue Schulhalbjahr geht wieder seinen Lauf - eine Gelegenheit für Pädagogen mit ihrer Schulklasse oder ihrer Kindergartengruppe eine Expedition in die Landwirtschaft einzuplanen. Der Lippische Landwirtschaftliche Hauptverein bietet Kindern und Jugendlichen aller Altersklassen und Schulformen an, den Bauernhof als Lernort zu besuchen.

Bäuerliche Familienbetriebe mit verschiedenen Betriebsschwerpunkten laden auf ihre Höfe im Kreis Lippe ein. Sie beteiligen sich an dem Projekt »Bauernhof als Klassenzimmer«. Das Ziel: »Die Kinder neugierig machen, zum Mitmachen anregen und motivieren, sich mit den Themen Natur, Pflanzen, Tiere und Lebensmittel auseinander zu setzen«, fasst der Hauptvereinsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Heinrich Kemper zusammen.
Viele Arbeitsschritte lägen zwischen der Aussaat des Weizenkorns und dem Brot beim Bäcker, zwischen dem Pflanzen der Kartoffeln und den Pommes in der Tiefkühltruhe, zwischen dem Mastschwein im Stall und dem Schinken im Supermarkt. Gerade weil diese Wege für viele nicht mehr nachvollziehbar seien, bietet der Landwirtschaftsverband Schulklassen die Möglichkeit, Bauernhöfe in ihrer Nähe zu besichtigen. »Wir wollen Kinder in Lebensbereiche einführen, die sie nicht oder nur kaum kennen«, erläutert der Hauptvereinsvorsitzende. »Wir wollen ihnen Zusammenhänge zu ihren Lebensbereichen vermitteln. Zeigen, wie diese Bereiche ihre eigenen berühren. Zum Beispiel, dass die Milch nicht aus der Tüte im Supermarkt, sondern von der Kuh kommt.«
Die Landwirtschaft biete eine Fülle an Lernstoff: Das Angebot reiche von den Schwerpunkten »Bauernhof« mit Ackerbau und Tierhaltung, der Erzeugung von Lebensmitteln, der Verbindung zwischen Natur und Landwirtschaft, den jahreszeitlichen Unterschieden und der Direktvermarktung bis zu alternativen Energien und nachwachsenden Rohstoffen. »Ökologie, Ökonomie, Soziologie, Landschaftsbild und Landwirtschaft - also das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur - können vor Ort ganzheitlich vermittelt werden«, unterstreicht Kemper. Die Palette reiche von Betriebserkundungen über Projekttage bis zu Wandertagen zu speziellen Themen. »Wir bieten auch die Möglichkeit, dass ein Landwirt die Schüler im Unterricht besucht und zu einer speziellen Themenstellung eine Schulstunde gestaltet«, erklärt der Vorsitzende die vielfältigen Möglichkeiten des pädagogischen Programms.
Pädagogen, die Interesse an dem Projekt Lernort Bauernhof haben, können sich beim beim Lippischen Landwirtschaftlichen Hauptverein, Triftenstr.115, 32791 Lage/Lippe, % 0 52 32 / 92 27 30, Fax: 0 52 32 / 92 27 39 melden.

Artikel vom 09.02.2007