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Endspurt vor der Einweihung

Mennoniten-Gemeindezentrum an der Holter Straße fast fertig

Von Matthias Kleemann
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Das schlichte, zwei Meter hohe Kreuz aus Buchenholz lehnt im Foyer schon an der Wand und wartet darauf, seinen endgültigen Platz an der Stirnseite des großen Versammlungsraumes einzunehmen. Im Keller wird an der Einrichtung der großen Küche gewerkelt.

Überall im Haus stehen verpackte Möbel - Tische, Stühle: Es ist noch genug Arbeit, die hier darauf wartet erledigt zu werden. Denn das neue Gemeindezentrum der Mennoniten an der Holter Straße steht kurz vor seiner Einweihung. Am Sonntag 25. Februar, sollen die Räume offiziell in Betrieb genommen werden.
Damit hat die Fertigstellung des Gebäudes, vom Gießen der Kellersohle bis zur Einweihung, ein knappes Jahr gedauert; der selbst gesetzte Zeitplan konnte also eingehalten werden. Gemeindeleiter Eduard Heinrich, der bereits den Bau des Gemeindezentrums in Sennestadt miterlebt hat, ist zufrieden. Auch der Kostenplan wurde, dank der großen Eigenleistung vieler Gemeindemitglieder, eingehalten. »Wir haben aber noch keinen endgültigen Überblick, weil noch einige Rechnungen ausstehen.« Vergeben worden sind zeitintensive Arbeiten, wie das Klinkern. Mit Grundstück und der gesamten einrichtung habe der Neubau rund zwei Millionen Euro gekostet. Heinrich betont, dass die Kosten durch viele freiwillige Spenden aus der Gemeinde gedeckt werden können. Wichtig ist ihm auch, dass der Bau eine Gemeinschaftsleistung der gesamten Gemeinde sei, zu der jeder etwas beigetragen habe.
Einschließlich der Hausmeisterwohnung hat das neue Gemeindezentrum eine Nutzfläche von rund 1800 Quadratmetern. Neben dem großen Saal für Gottesdienste, in dem etwa 350 Personen (mit Empore) Platz finden, gibt es im Keller einen weiteren Saal mit Küche, in dem gefeiert werden kann. Es gibt zehn Räume in verschiedenen Größen für die Jugendarbeit, die bei den Mennoniten einen hohen Stellenwert hat. Weitere Nebenräume sind Büro, ein Raum für den Prediger, ein Werk- und Bastelraum, ein Nähraum, schließlich auch ein kleiner Buchladen für christliche Literatur direkt neben dem Foyer.
Eine Besonderheit sind zwei durch Glasscheiben vom Gottesdienstsaal abgetrennte Räume, die für Familien mit Babys gedacht sind. Über eine Lautsprecheranlage wird der Gottesdienst in diese Räume übertragen, die Eltern können so dem geschehen folgen und gleichzeitig ihre Kinder beschäftigen. Auch ein Still- und Wickelraum existiert. Der Gottesdienstraum selbst hat an seiner Stirnseite eine mehrstufige Bühne, auf der im Augenblick noch die Kanzel und der Flügel zur musikalischen Begleitung des Chores fehlen. Der Chor ist fester Bestandteil der Sonntagsgottesdienste. Damit die Akustik stimmt, hat auch die Tontechnik einen festen Platz.
Helles Ahorn- und Buchenholz und heller Dekoputz verbreiten eine freundliche, warme Atmosphäre. Einladend wirkt vor allem das Foyer im Schnittpunkt der beiden Gebäudeflügel mit einer kleinen Freitreppe, die zu einer Galerie hochführt, von wo aus weitere Teile des Gebäudes erschlossen werden.

Artikel vom 09.02.2007