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Pickelhauben, Helme und Löscheimer

Ausstellung historischer Exponate der Löschabteilung Brackwede im Heimathaus

Von Ulrich Hohenhoff und
Markus Poch (Fotos)
Brackwede (WB). Die Löschabteilung Brackwede der Freiwilligen Feuerwehr Bielefeld rückt aus. Dieses Mal allerdings nicht um zu löschen, sondern um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Brackweder Heimathaus ist eine Ausstellung zu sehen, die mehr als 100 Jahre lebendige Feuerwehrgeschichte repräsentiert.

Brackwedes Feuerwehrchef Uwe Prante, Unterbrandmeister Peter Schröder und Hauptbrandmeister Herbert Ebmeier haben aus dem Fundus der Freiwilligen Feuerwehr Brackwede etliche Exponate zusammengestellt, die dem Heimathaus als Dauerleihgabe überlassen werden. Alle Stücke waren vor Jahren oder Jahrzehnten im realen Einsatz, sind im Laufe der Zeit dann in Vergessenheit geraten. »Wir möchten mit dieser Schau die Feuerwehr in Erinnerung rufen, auf die Geschichte, das technische Material und auf die Tag- und Nachtbereitschaft der ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer hinweisen und für den Nachwuchs werben«, sagt Brandinspektor Uwe Prante.
Ursprünglich habe man die Ausstellung im Feuerwehrgerätehaus organisieren wollen. Dort habe man aber kaum Publikum. »Gerade für Gruppen wie Kindergärten oder Schulen bietet sich das Heimathaus an.« Peter Schröder kümmerte sich fast ein Jahr lang um die Vorbereitung. Er entstaubte und restaurierte die historischen Schätzchen, sorgte für ansprechende Ausstellungsvitrinen. Im November vergangenen Jahres trafen sich die beteiligten »Blauröcke« mit Ortsheimatpfleger Rolf Künnemeyer und dem Vorsitzenden des Heimatvereins, Günther Struck. Beide waren spontan angetan von der Idee, die Ausstellung als Dauerleihgabe ins Brackweder Heimathaus zu holen. »Eine Bereicherung der Geschichte Brackwedes«, meint Künnemeyer, der die Schau demnächst um eine Reihe von Feuerwehrorden bereichern will.
»Wir haben noch viele Dinge in unserem Fundus, können den Inhalt der Vitrinen ab und zu auswechseln«, meint Peter Schröder. Alle gezeigten Stücke sind Originale der Freiwilligen Feuerwehr Brackwede. Da gibt es alte Pickelhauben als Vorläufer der späteren Stahl- und Aluminiumhelme zu sehen. Atemschutzmasken mit Filtern verschiedener Coleur, ein lederner Löscheimer von 1880 mit ganzen fünf Litern Fassungsvermögen, Schaumrohre von 1933 und 1945 mit integriertem Zumischer oder alte B- und C-Strahlrohre bereichern die kleine, aber feine Ausstellung. Zumal die Exponate zuvor bei der Feuerwehr oder in Privatkellern ein Schattendasein fristeten. Nicht zu vergessen die verschiedenen Helme, vom schwarzen Stahlhelm über Helme mit Reflektoren bis hin zu den heutigen hellgelben Aluminium-Hauben mit dem Schriftzug »BW« (steht für Brackwede). Glanzstück ist ein Helm, den Feuerwehrmann Thomas Lorenz als Gastgeschenk aus Polen mitbrachte sowie eine auf Hochglanz polierte Feuerwehraxt, die bei besonderen Gelegenheiten getragen wurde.
Die Ausstellung versteht sich nicht als Konkurrenz zum von Ewald Eckert geleiteten Feuerwehrmuseum in Bielefeld. »Allenfalls eine Ergänzung. Wir haben das vorher abgesprochen«, sagt Uwe Prante. Die Löschabteilung Brackwede hat derzeit 44 aktive Mitglieder, darunter vier in der Berufsfeuerwehr. Zu sehen ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Heimathauses, jeweils Dienstags und Donnertags von 17 bis 19 Uhr oder nach Vereinbarung.

Artikel vom 09.02.2007