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Was darf in die Regale?

Büren: Fürstenberger Straße wird völlig neu überplant

Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). Die Sortimentseinschränkungen für das Gewerbegebiet an der Fürstenberger Straße werden die Bürener auch nach der bereits diskutierten Vorstellung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes weiterhin beschäftigen. Denn der Rat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den »Bebauungsplan Nr. 11« komplett neu aufzustellen.

Der Ursprungsplan, so erläuterte Bauamtsleiter Peter Pollmann, stamme aus dem Jahr 1987 und sei bislang acht mal geändert worden. Bei einer Überprüfung der Festsetzungen des Plans habe man festgestellt, dass viele Festsetzungen nicht mehr zeitgemäß seien und zum Teil nicht mehr den geänderten gesetzlichen Grundlagen entsprächen. Auf dieser Basis sei eine weitere Änderung auf der Grundlage des nun vorgelegten Konzeptes nicht sinnvoll. »Der Plan ist in wesentlichen Punkten in die Jahre gekommen«, so Pollmann.
Die Verwaltung schlage den Politikern deshalb vor, einen von Grund auf neuen Bebauungsplan aufzustellen. Man wolle das ganze Gebiet vom Kreisel bis zum Ortsausgang untersuchen und auch die Restflächen den tatsächlichen Gegebenheiten anpassen. Das Verfahren beinhaltet danach auch die Offenlegung für die Bürger und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und wird sich entsprechend einige Monate hinziehen.
Als »gangbaren Weg« bezeichnete Marco Sudbrak (SPD) diesen Vorschlag. Das müsse aber »zeitnah und zügig« geschehen. Denn sowohl die Anlieger der Fürstenberger Straße als auch der Innenstadt hätten ein Recht darauf, endlich zu erfahren, in welche Richtung der Weg führen solle. In die selbe Kerbe schlug auch Fritz Lüke (CDU): »Die Zeit drängt.«
Für die FDP sagte Franz Voß, man müsse daran arbeiten, dass Büren »unverwechselbar attraktiv« bleibe. Auch wenn durch das Einzelhandelskonzept wieder ein Teil der Zentrumsfunktion an die Peripherie wandere, könne seine Fraktion mit den Vorschlägen leben. Er legte aber großen Wert darauf, dass die im Konzept vorgelegte »Bürener Sortimentsliste« nur für die Kernstadt, aber nicht für die Ortsteile - hier speziell Steinhausen - gelten dürfe. Wenn man dort, in verkehrstechnisch günstig gelegenen Bereichen, diese Liste anwende, bedeute das langfristig einen Kaufkraftabfluss zu anderen Kommunen. Das können niemand ernsthaft wollen. Seinen Antrag lehnte der Rat aber nahezu einstimmig ab.
Bürgermeister Wolfgang Runge machte deutlich, dass es in dem Verfahren um die gesamte Stadt, nicht nur um die Kernstadt, gehe. Mit der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens sei die Sortimentsliste aber keinesfalls beschlossen. Das werde sich erst im Verfahren selbst ergeben.
Bei zwei Enthaltungen stimmte der Rat der Einleitung des neuen Bebauungsplanes zu. Eine Bürgerbeteiligung werde schnell folgen, versprach Peter Pollmann.

Artikel vom 10.02.2007