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Ausbildung verbessern

Vertrag zwischen Leineweber und Friedrich-List-Kolleg

Herford (ice). Mit der gestrigen Unterzeichnung eines Vertrages haben jetzt das Friedrich-List-Berufskolleg (FLB) und die Firma Leineweber eine neue Kooperation mit der Bezeichnung »PUR-FLB« (Praxistransfer mit Unternehmen der Region und dem FLB) begonnen. Ziel dieser Vereinbarung ist es, die Qualität der Ausbildung durch größere Berufs- und Praxisnähe zu verbessern.

»Der direkte Kontakt zur Wirtschaft ermöglicht es, Defizite zu erkennen und frühzeitig zu handeln«, erklärt Schulleiterin Ute Krumsiek-Flottmann. Denn Vielfach werden die Erwartungen der Ausbildungsbetriebe an die Absolventen nicht erfüllt. Das bestätigt auch Maik Wörmann vom Ausbildungsteam der Firma Leineweber. »Wir haben in der Vergangenheit festgestellt, dass viele Bewerbungen unseren Ansprüchen nicht genügen, deswegen sehen wir es als unsere Aufgabe an, frühzeitig zu vermitteln, was wir erwarten.« Man müsse am Rädchen drehen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen sei.
Vor allem das Nebeneinander von schulischer und beruflicher Ausbildung soll die Kooperation verändern. Optimiert wird damit beispielsweise die Ausbildung der Industriefachleute, die das FLB besuchen. Geplant ist unter andrem, dass »Praktiker« der Firma Leineweber, im Unterricht Vorträge über Marketing- Produkt- und Vertriebspolitik halten. Auch sollen bei der Jahresplanung die Lerninhalte auf die Praxistrainings im Betrieb Abgestimmt werden. Zudem soll ein Qualitätszirkel den regelmäßigen Dialog zwischen Arbeitgebern und Lehrern fördern.
Die Vereinbarung mit der Firma Leineweber ist bereits die zweite Partnerschaft, die das FLB eingegangen ist. Ein ähnlicher Vertag, der mit der Sparkasse Herford geschlossen wurde, trägt bereits Früchte. So wurde unter dem Motto »Azubis in Form« ein Gesundheitsprojekt ins Leben gerufen. Zudem besuchen die Auszubildenden freiwillig regelmäßig die Bewohner des Johannes-Falk-Hauses mit dem Ziel, Distanzen zu körperlich und geistig behinderten Menschen abzubauen. Denn: Nicht wenige Kunden der zukünftigen Bankkaufleute sind Menschen mit Behinderungen.
»Solche praktischen Erfahrungen bereiten die Absolventen auf ihr zukünftiges Berufsleben vor«, weiß auch Uwe Hetberg, Personalleiter der Firma Leineweber, die im Durchschnitt 45 Auszubildende beschäftigt, von denen durchschnittlich rund 80 Prozent übernommen werden

Artikel vom 09.02.2007