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»Wir haben gespart und alle Vorgaben erfüllt«

Neue Verwaltungseinheit Nord der Landwirtschaftskammer hat Zentrale in Lübbecke

Von Wilfried Mattner
Lübbecke (WB). Die Vorgaben für die Restrukturierung in der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen waren hart, denn es musste gespart werden. Mit der Bildung der Verwaltungseinheit Ostwestfalen-Nord mit dem Hauptstandort Lübbecke ist dies gelungen.

Diese Ansicht vertraten gestern der Minden-Lübbecker Kreislandwirt Rainer Meyer und Werner Weingarz als Geschäftsführer der neu geschaffenen Verwaltungseinheit, die aus den ehemaligen Kreisstellen Herford-Bielefeld und Minden-Lübbecke zum 1. Januar entstanden ist.
In den Verwaltungen wurde ohne betriebsbedingte Kündigungen deutlich Personal abgebaut, nicht aber in den Bereichen Beratung und Dienstleistung, betonte Weingarz gestern vor der Presse. Fünf Mitarbeiter habe man nicht übernommen, was allerdings durch sowieso anstehende Pensionierungen zum Ende des vergangenen Jahres die Situation deutlich vereinfacht habe. Insgesamt sei zwischen dem 1. Januar 2006 und dem 1. Januar 2007 das Verwaltungspersonal um rund 40 Prozent verringert worden, ein Ergebnis, das durch Rationalisierung und Vereinfachung des Antragsverfahrens, z.B. Förderung, habe erreicht werden können. Auch der Geschäftsführer »pendelt« mittlerweile - wie andere Mitarbeiter - zwischen Lübbecke und Herford. Insgesamt verfügen beide Kammer-Standorte über 36 Stellen nebst zwei Ausbildungsplätzen, ein Drittel davon entfällt auf Herford.
Die Bearbeitung von Anträgen für Fördermaßnahmen mit Teilbereichen der Beratungen wurde zunächst in Lübbecke konzentriert. Herford bleibt im Gegensatz zu anderen Filialen »komfortabler Standort« mit Beratungsangeboten in den Bereichen Wasserkooperation, Veredelung Schweinehaltung, Landfrauenvereine und Vereinsbetreuung. Hinzu kommen die Fachschule für Agrarwirtschaft, das Verwaltungszentrum für Aus- und Weiterbildung sowie die Gartenbauberatung mit Experten für Zierpflanzenbau, Gemüsebau und Pflanzenschutz. Durch die Konzentration habe man sich in Herford räumlich verkleinern können, während man in Lübbecke durch den Ausbau zum Hauptstandort der Verwaltung die Räume nun bestens auslasten könne.
Am Standort Lübbecke werden die Förderanträge in der Landwirtschaft bearbeitet, die innerhalb der Verwaltungseinheit einem jährlichen Finanzvolumen von 32,9 Mio. Euro entsprechen. Dazu gehört die Abwicklung der Betriebsprämienregelung für 4 331 landwirtschaftliche Unternehmen, 1 350 im Bereich Herford-Bielefeld und 2 981 in Minden-Lübbecke. Als Berufsvertretung setzt sich die Kammer für die Belange der Bauern bei öffentlichen Verfahren ein. Die Beratung bleibt Schwerpunktaufgabe der Kammer.
Meyer bezeichnete die Einsparziele als erreicht, und das, ohne wichtiges Beratungspersonal abbauen zu müssen. Man habe alle Bedingungen erfüllt: »Momentan sehe ich kein weiteres Einsparpotenzial mehr.«

Artikel vom 09.02.2007