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Hilfreiche »Löwen« haben
die Mongolei im Visier

Horst Beste: »Waisenkinder sind dort nichts wert«

Von Lisa de Boer

Spenge (SN). Der Lions Club Enger-Spenge fördert seit vielen Jahren wohltätige Projekte. Bereits im Januar spendeten die Mitglieder 500 Euro für die Kinderhilfe Mongolei. Am vergangenen Montag warb Referent und Schirmherr Horst Beste bei den »Löwen« erneut für sein Kinderhilfsprogramm in Zentral-Asien.

Seit 1996 ist Beste in der Mongolei tätig und hilft den verwahrlosten und heimatlosen Kindern. Die Mädchen und Jungen leben teilweise unter Gullydeckeln, schilderte er die haltlosen Zustände. Horst Beste will ihnen eine Zukunft geben. Sein Projekt finanzierte er am Anfang durch eigene Mittel, die er mit seinem Obsthandel erwarb. Doch die Lebenshaltungskosten für ein Dutzend Kinder steigen stetig - Beste ist zunehmend auf Spendengelder angewiesen. Im Jahr 1999 errichtete der engagierte Mann das erste Haus in der Mongolei. Seit 2003 leben in dem Waisenhaus zwölf Kinder, ein Mädchen hat er selbst adoptiert. Die Waisen, die bei ihm ein neues Zuhause gefunden haben, hat er meist im Alter von zwei bis drei Jahren zu sich genommen. Er und sein Team fördern ihre Fähigkeiten und ermöglichen ihnen, positiv in die Zukunft zu blicken. Irgendwann sollen die Mädchen und Jungen »richtige Mongolen werden«. »Die staatlichen Waisenhäuser sind einfach mangelhaft«, erklärt Horst Beste, der selbst Vater von vier Kindern ist. Seit zehn Jahren pendelt der engagierte Helfer nun mit seiner Familie zwischen Ulanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, und seiner Heimatstadt Lüdenscheid. »In der Mongolei gelten Waisenkinder einfach nichts«, erklärt der überzeugte Christ. Sein Handel beruhe auf christlicher Nächstenliebe, als ein Missionar will er aber nicht gelten, betonte er vor den Mitgliedern des Lions Clubs.
Horst Beste will sein Projekt noch weiter ausbauen. In Planung ist eine Schule, denn Privatschulen sind teuer und in den staatlichen Schulen werden die Kinder auf Grund ihrer Elternlosigkeit gehänselt. Außerdem sollen noch weitere Häuser folgen, so dass er bald 30 bis 40 Kindern eine Zukunft bieten kann.
Der Lions Club Enger-Spenge, der mittlerweile 30 Mitglieder zählt, zeigte sich beeindruckt. »Ich bin begeistert von so viel Glauben«, äußerte Präsident Otto Pollner. Auf Grund dieser Tatsache war der Lions Club sofort im Anschluss an der Vortrag von Horst Beste bereit, ihm eine weitere Spende in Höhe von 1000 Euro zukommen zu lassen. Über weitere Unterstützung wurde im Anschluss diskutiert. Der engagierte Referent zeigte sich sichtlich begeistert. Informationen zu dem Projekt Kinderhilfe-Mongolei gibt es auf der Internetseite. Wer sich selbst gerne engagieren möchte, ist im Lions Club willkommen. Dieser trifft sich einmal im Monat und hat bereits ein Einzugsgebiet aus ganz Ostwestfalen.
www.kinderhilfe-mongolei.de

Artikel vom 08.02.2007