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Mit Meinwerk ins Mittelalter

Neue Grabungen am Abdinghof

Paderborn (WV). Der Vorplatz der Abdinghofkirche in Paderborn wird von einem Archäologenteam des Land-schaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) untersucht. Die Experten wollen feststellen, ob Grundmauern der mittelalterlichen Klostergebäude die Jahrhunderte im Boden überdauert haben. Das Ergebnis soll in eine zukünftige Platzgestaltung einfließen.
Die reiche Geschichte des ehemaligen Klosters zieht Bauforscher, Kirchenhistoriker und Archäologen gleichermaßen an. Daher stehen erneut Bauzäune auf dem Kirchenvorplatz, kaum dass die Gerüste rund um die Türme verschwunden sind. Ziel des neuen Forschungsprojekts ist es, das Wissen über das von Bischof Meinwerk 1036 gegründete Kloster durch die Auswertung älterer Untersuchungen und durch neue Ausgrabungen zu vervollständigen.
Anders als bei den sonst üblichen Notgrabungen im Vorfeld von Neubauprojekten werden die Archäologen am Abdinghof aus eigener Initiative tätig. »Ich bin froh, dass wir an diesem wichtigen Ort der Paderborner Geschichte ohne Zeitdruck forschen können«. freut sich Stadtarchäologe Dr. Sven Spiong.
Mit Unterstützung der Abdinghofgemeinde, der ARGE Paderborn und der Paderborner Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit (Pigal) verknüpft der Wissenschaftler gleich drei Bereiche miteinander: Forschung, Beschäftigung und Ausbildung. Schüler aus der Region lernen als Praktikanten in den nächsten Monaten die Arbeitsweise der Archäologen kennen und bekommen so einen unmittelbaren Bezug zur Paderborner Stadtgeschichte. Die freigelegten Überreste des Klosters werden gezeichnet, fotografiert und beschrieben. Die Mauern werden nach dem Ende der Untersuchungen wieder mit der schützenden Erde bedeckt, unter der sie auch die vergangenen Jahrhunderte überdauert haben. Sobald interessante Spuren freigelegt sind, werden öffentliche Führungen angeboten, versichert Spiong.

Artikel vom 09.02.2007