08.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Das ist kein Kavaliersdelikt«

Naturschutzgebiet Bustedt erneut als Müllkippe missbraucht

Hiddenhausen-Eilshausen (wst). Zum dritten Mal innerhalb weniger Monate haben jetzt Unbekannte das Naturschutzgebiet Bustedt als »wilde Müllkippe« missbraucht und dort ihre Gartenabfälle abgeladen. Etwa zehn Kubikmeter Laub haben die Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde am Mittwochvormittag aufgeladen und zur Entsorgung zur Kompostieranlage der Firma KompoPark in Enger gebracht.
»Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit«, stellte Volker Braun vom Amt für Ordnung und Umwelt der Gemeinde Hiddenhausen fest, als er sich gemeinsam mit seiner Kollegin Hannelore Frick-Pohl von der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Herford von den Ausmaßen des Umweltfrevels überzeugte.
Solche »wilden« Müllkippen belasten die Gemeindekassen erheblich. 800 Euro wird die Entsorgung des Laubs und der Einsatz der Mitarbeiter und Maschinen des Bauhofs die Gemeinde kosten. Und im vergangenen Jahr zahlte sie für zwei ähnliche Aufräumaktionen im Naturschutzgebiet Bustedt 1 500 Euro.
Zudem gefährden solche in der Natur »wild« abgelagerten Gartenabfälle Pflanzen und Tiere. Die dicken Laubschichten ersticken sowohl Kleintiere, die auf der Wiese leben, als auch die Wiesenpflanzen. Austretende Sickersäfte verätzen Tiere und Pflanzen und reichern die Nährstoffe im Boden an. Zudem schaden die Gartenabfälle den Sträuchern und Bäumen der Umgebung, denn sie nehmen ihren Wurzeln die Luft zum Atmen.
Auch befürchten Braun und Frick-Pohl, dass solche Müllkippen andere Menschen, die zufällig dort vorbei kommen, anregen, ihre Abfälle ebenfalls dort abzulagern. Deswegen bitten sie, Gartenabfälle als Kompost oder Mulchmaterial im eigenen Garten zu verwenden oder bei der Kompostieranlage der Firma Kompo-Park, Dornbrede 62 in Enger, abzugeben.
Damit für die Kosten der Entsorgung doch noch der Verursacher aufkommt, bitten der Kreis Herford und die Gemeinde Hiddenhausen Spaziergänger und Anwohner des Naturschutzgebietes um ihre Mithilfe. Zeugen haben zwei Traktoren beobachtet, die am Dienstag, 30. Januar, gegen 16.30 Uhr im Naturschutzgebiet unterwegs waren. Das Amt für Ordnung und Umwelt bittet die beiden Fahrer, sich unter der Telefonnummer 05221/96 42 34 oder 96 42 23 zu melden. Auch wer weitere Angaben zu der wilden Müllkippe im Naturschutzgebiet machen kann, soll sich unter dieser Nummer melden.

Artikel vom 08.02.2007