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Nach dem Sonnenbad
sind 1000 Euro fällig

Verbrennungen in Bad Westernkotten erlitten

Bad Lippspringe (hh). Bei einem Sonnenbad in der Hellweg-Soletherme Bad Westernkotten hat ein Mann aus Bad Lippspringe schmerzhafte Verbrennungen erlitten. In einem Vergleich mit der Solbad-Gesellschaft erstritt Patientenanwalt Olaf Schmitz für seinen Mandanten 1000 Euro Schmerzensgeld.

Rainer Z. hatte sich in der Sonnendusche zehn Minuten von dem Kunstlicht bescheinen lassen. Als er sich erhob und sein Badetuch aufnehmen wollte, geriet er mit dem linken Schulterblatt an eine aus der Fassung ragende Weißlichtbirne. Für Schmitz ein klarer Verstoß gegen die Verkehrssicherungspflicht: »Offensichtlich war die Birne für die Fassung zu groß, Hinweisschilder auf eine mögliche Verbrennungsgefahr gab es nicht«.
Skandalös ist für den Rechtsanwalt vor allem das Verhalten des Personals in der Therme. Ein Bademeister sei weit und breit nicht zu finden gewesen. Auch bei der Kassiererin bekam Rainer Z. keine medizinische Hilfe. Sie schickte den 59-Jährigen, ohne die Wunde zu versorgen, zum Arzt. Im Paderborner St. Vincenz-Krankenhaus wurden später »Verbrennungen ersten bis dritten Grades« diagnostiziert. Der Heilungsprozess zog sich über Wochen hin.
Im Prozess vor dem Amtsgericht Lippstadt sah der Richter zwar keine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht, aber »sehr wohl Defizite bei dem Umgang des Personals mit der Brandwunde«. Dass durch die verzögerte Behandlung und den Kontakt mit Kleidung »eine Verschlimmerung der Folgen der Brandverletzung eingetreten ist«, war für das Gericht augenscheinlich.
Die Vertreter der Solbad GmbH erklärten sich daraufhin zur Schmerzensgeld-Zahlung bereit.

Artikel vom 08.02.2007