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Pflegt SCP die »Wiese« nun selbst?

Wolfs »rasende« Kritik

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Die »rasende« Kritik von Kaiserslauterns Trainer Wolfgang Wolf zeigt erste Wirkung. Die Stadt Paderborn überlegt intensiv, dem SCP 07 künftig die Pflege des Hermann-Löns-Stadions zu übertragen. Erste Gespräche darüber haben bereits stattgefunden.

Der Fußballlehrer aus der Pfalz hatte am Sonntag, direkt nach dem 1:0-Sieg über den SCP, von »zwei Gegnern« gesprochen und wörtlich gesagt: »Das war kein Rasen, das war eine Wiese.« Der Wolf »heulte« und verpasste dem Gastgeber gleichzeitig eine schallende Ohrfeige, die nicht ohne Folgen bleiben wird. »Wir überlegen, ob nicht der SC Paderborn die Pflege des Rasens übernehmen kann«, sagte gestern Klaus Josephs, stellvertretender Sportamtsleiter. Der hatte die Partie zwar nur am Fernseher verfolgt, war aber über die Bilder, die bundesweit übertragen wurden, ebenso erschrocken: »Das war ein Flickenteppich.«
Erste Gespräche mit SCP-Vize Martin Hornberger haben stattgefunden, mit einer Entscheidung rechnet Josephs in Kürze und meinte: »Ein Privatunternehmen kann sicher sehr viel flexibler reagieren als unsere Behörde, denn der Rasen eines Bundesligavereins muss auch mal direkt nach dem Spiel gepflegt werden.«
Josephs nahm gestern aber auch das Paderborner Gartenamt ausdrücklich in Schutz. Zum einen sei zurzeit nun einmal keine Wachstumsphase. Zum anderen könne man den Rasen im Hermann-Löns-Stadion auch nicht so einfach walzen: »Der Platz darf nicht noch weiter verdichtet werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass die ohnehin nicht mehr so gute Drainage kaputt geht. Dann haben wir demnächst Pfützen auf dem Platz und damit ist dann auch keinem geholfen.«
Kurzfristig wird oder kann sich also nicht viel ändern. Eine Tatsache, die Geschäftsführer Michael Born erstaunt: »Wenn man will, kann man immer mehr machen. So, wie sich der Rasen im städtischen Stadion, in das der SC Paderborn schon genug investiert hat, präsentiert, ist das ein Armutszeugnis für unsere Sportstadt.« Der 39-Jährige sprach noch von einem erheblichen Imageschaden für die Stadt, bestätigte aber auch Gespräche über eine Übernahme der Pflege.

Artikel vom 08.02.2007