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Via Schleichweg stadteinwärts

Weingartenstraße: Verwaltung sucht Alternativen - Gallenkamp als Abkürzung

Lübbecke (juk). Einfahrt verboten: Seit einer Woche ist an der Weingartenstraße alles beim Alten: Die Straße darf nur als Einbahnstraße stadtauswärts befahren werden - wie vor acht Jahren. Doch es regt sich Protest. Während mancher Verkehrssünder die neuen Schilder schlicht ignoriert und gegen die Einbahnstraße fährt, wählen andere die »kleine Westtangente« über Schützen- oder Wartturmstraße und »Auf dem Gallenkamp« - obwohl die Durchfahrt hier nur Anliegern gestattet ist.

Entsprechend trudeln bei der Stadt erste Beschwerden der dortigen Anwohner ein. Ganz abgesehen vom Ärger derjenigen, die sich nun von Süden kommend in Richtung Innenstadt im nachmittäglichen Stau auf der B 239 einreihen müssen. Und auch in der Verwaltung ist man mit der Situation nicht zufrieden. »Der Zustand, der jetzt herrscht, ist so nicht lange hinzunehmen«, meint Karl-Heinz Nunnenkamp von der Örtlichen Verkehrsbehörde - vor allem angesichts der Verkehrsentwicklung auf der B 239, auf Niederwall und Blase-Kreuzung. Also gelte es, nach Möglichkeiten zu suchen.
In der Sitzung des Hauptausschusses hatten die Grünen einen neuen Vorschlag eingebracht (wir berichteten). So soll die Stadt doch mal zwei Monate ausprobieren, wie sich die Weingartenstraße als Süd-Nord-Verbindung macht. Bereits heute bestehe die Möglichkeit, über Fünfhausen, Bäckerstraße, »Am Markt« und Franz-Welschoff-Straße zur B 239 zu fahren. Eine Öffnung der Danzelstätte wäre also nicht erforderlich, argumentieren die Grünen. So biete sich für den »Gegenverkehr« stadtauswärts eine alternative Fahrtroute, die den Weg über Bahnhofstraße und Niederwall vermeide.
Ob aber nun Süd-Nord- oder Nord-Süd-Einbahnstraße mit Alternativen durch die Stadt für den Verkehr in Gegenrichtung oder eine Wiedereinführung des Beidrichtungsverkehrs durch eine Verbreiterung der Weingartenstraße nach Westen im Zuge eines neuen Bebauungsplans (die betroffenen Flächen sind im Besitz der Stadt): die Verwaltung werde alle Möglichkeiten genau prüfen, so Nunnenkamp. Bereits im Rahmen der nächsten Verkehrsbesprechung am 15. Februar soll das Thema Weingartenstraße auf die Tagesordnung - hier sitzen die Verkehrsbehörde, Straßenbaulastträger und Polizei an einem Tisch, also alle, die in Sachen Straßenverkehr beteiligt sind. Liegt ein Vorschlag vor, sollen die politischen Gremien beteiligt werden.
Von einer »Legitimierung« der Strecke über Schützen-/Wartturmstraße und Gallenkamp hält Nunnenkamp indes nichts. »Das kann keine Lösung sein, die Straßen sind ja maximal drei Meter breit.« Der Vorschlag der Grünen soll in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses beraten werden.

Artikel vom 08.02.2007