08.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentar

Wer sponsort jetzt E.ON?


Die E.ON Westfalen-Weser Challenge, das Reitturnier der Superlative - bald nur noch ein ländliches Springen ohne Sponsor? Und wie lange stehen noch die E.ON-Tribünen beim SCP und bei den Baskets? Müssen wir bald höhere Preise für die Busfahrkarten oder sogar ein ausgedünntes Streckennetz im ÖPNV befürchten? In vielen Bereichen hat das Groß- und Kleinsponsoring des heimischen Energieversorgers E.ON Westfalen Weser willkommene Hilfestellung für Vereine und die öffentlicher Hand gegeben, die damit Spitzenveranstaltungen finanziert oder die Defizite aus dem Bus-Nahverkehr (über die Konzessionsabgabe) abgedeckt haben. Der Irrglaube an Versprechungen eines global agierenden Konzerns, dass er sich ähnlich jovial verhalten würde, wie einst die liebe Pesag oder die guten Stadtwerke, wo Freunde und Nachbarn ihr Brot verdienten, rächt sich nun bitterlich. Da haben sich Kommunen für gutes Geld die Anteile abkaufen lassen und geglaubt, mit ein paar Sesseln im Aufsichtsrat im Konzert der Konzerne mitreden zu können. Häme darüber ist indes jetzt wenig sinnvoll. Jetzt müssen wirklich alle zusammenrücken, um die Notbremse zu ziehen. Hier werden Arbeitsplätze und Existenzen vernichtet, Bürgernähe zerstört, Geldvermögen in die Luft geblasen. Die Politik ist gefordert, dieser als Umstrukturierung getarnten Plattmach-Taktik von E.ON jeden möglichen Riegel vorzuschieben. Denn es geht auch um die Glaubwürdigkeit von Politik!Rüdiger Kache

Artikel vom 08.02.2007