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Jugendzentren wollen über Gewalt aufklären

Kleinbahnhof und evangelische Betreuungseinrichtung leiten ehrgeiziges Projekt ein

Enger (vz). Kinder in Enger sollen Gewaltakte vermeiden und mit Angst besser umgehen können. Das wollen die beiden Jugendzentren in der Stadt erreichen, in dem sie ihrer Zielgruppe Hilfen anbieten.

Den Begriffen Gewalt und Angst werde sich das Schwerpunktthema der Jugendzentren laut Matthias Rahe zuwenden, weil es Besorgnis erregende Fälle gab: »Nicht hier bei uns«, sagte er, meinte aber etwa das tragische Ereignis in Emsdetten, wo im November vorigen Jahres ein ehemaliger Schüler schwer bewaffnet in eine Realschule stürmte, um sich schoss, verletzte fünf Menschen verletzte und sich dann umbrachte. »Gewalt nimmt zu, die Problematik ist nicht von der Hand zu weisen«, sagte Rahe vor Mitgliedern des Fachausschusses Jugend. Er und die Sozialarbeiter im Kleinbahnhof möchten mit den Kollegen des evangelischen Jugendzentrums in kleinen Schritten auf bedrohliche Situationen eingehen und in Teilprojekten das Thema erweitern. Es werde nicht »schwermütig zugehen«, sondern man werde an den Grundschulen mit den Kindern in kleinen Gruppen sprechen. »Was macht Angst, wovor habt ihr Angst?« könnten Fragen an die Schüler lauten. Parallel dazu werde das evangelische Jugendzentrum mit Bewegungsspielen den »Drang« junger Menschen auf eine sportliche Ebene lenken. »Das soll konstruktiv geschehen, damit keine Aggression aufkommt«, wies Rahe hin. Der Sozialarbeiter hat vor, das Thema »Mädchen und Gewalt« zusammen mit den Schulen zu bearbeiten. Eine Schreibwerkstatt sei ebenfalls geplant. Plakatwettbewerbe werden eingeleitet und die Jugendzentren wollen sich um eine Wanderausstellung mit dem Titel »Neue Rechte« bemühen und aufklären.
Die Organisatoren aus den Jugendzentren »wünschen kleine, überschaubare Projekte«, deren Ergebnisse Ende August dieses Jahres der Öffentlichkeit »während eines Open Air-Konzertes präsentiert« werden, wies Rahe hin. Finanziert wird das Projekt »Gewalt und Angst« von der Stadt. Im Etatplan stehen dafür 3800 Euro zur Verfügung. »Das Geld reicht«, meinte Rahe.
Mit dem neuen Programm wird eine Vorgabe des Engeraner Jugendförderplanes erfüllt. Jetzt stimmen die Jugendzentren die Projekttermine untereinander ab.

Artikel vom 07.02.2007