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Spürsinn ist
jetzt gefragt

Oberliga: HCE auf der Suche

Von Alexander Grohmann
Bad Oeynhausen (WB). Wer kann dem HCE Bad Oeynhausen auf die Schnelle weiter helfen? Das wüsste der sportliche Leiter Wolfgang Vette auch gern. Eines ist klar: Der heimische Handball-Oberligist muss für den drohenden Abstiegskampf aufrüsten.

Durch die Verletzung von Daniel Ahmann, der sechs Wochen fehlen wird, ist der HCE gewaltig unter Zugzwang geraten. Die Mannschaft steckt nach der 19:31-Schlappe in Hahlen mitten im Abstiegskampf. Und die personelle Lage ist prekär: Mit Spielertrainer Andreas Bock hatte der ohnehin dünn besetzte Oberligist schon im Januar eine Abwehr-Säule verloren. Der Ahmann-Ausfall reißt den HCE noch tiefer runter. »Mit Bock und Ahmann fehlen jetzt zwei Spieler aus den Top Sechs«, verweist Vette auf die Problematik, die im Derby nicht zu übersehen war. Alternativen gibt es keine, für junge Spieler wie Manuel Volkmann kommt so viel Verantwortung zu früh.
Nun sind der sportliche Leiter und Manager Andreas Kohl am Drücker, ihr detektivischer Spürsinn ist gefragt. Denn wo soll man zu dieser fortgeschrittenen Zeit in der Saison noch einen adäquaten Rückraumspieler herbekommen? Zumal dieser nicht nur wechsel-willig, sondern auch sofort spielberechtigt sein muss. »Wir sind unentwegt am Telefonieren«, betont Vette. Doch die Zeit drängt. Bis zum nächsten, möglicherweise richtungsweisenden Spiel am 24. Februar beim Vorletzten HSE Hamm müsse das Thema durch sein, sagt Vette. »Am Besten wäre es, wir kriegen den Wechsel noch in dieser Woche über die Bühne, damit der Spieler ein wenig Zeit hat, sich auf die Mannschaft einzustellen.«
Die Statuten könnten es dem HCE bei der Suche aber schwierig machen: Normalerweise darf ein Akteur zwei Monate lang nicht für seinen bisherigen Klub im Einsatz gewesen sein, damit er für einen anderen Verein sofort spielberechtigt ist. Ohne Neuzugang dürfte der Truppe von Daniel Meßling aber ein ganz schwerer Weg bevor stehen. »In Hahlen hat sich gezeigt, dass wir so nicht weiter kommen«, hat Vette Zweifel, ob der Kader stark genug ist, um den Klassenerhalt zu erreichen.
Er schwört auch das Umfeld auf die neue Situation ein: »Wir sind jetzt alle gefordert: Spieler, Vorstand und auch die Fans bei den Heimspielen.« Noch sind es vier Punkte zum Abstiegsplatz. »Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen«, sagt Vette, der sich selbst in die Pflicht nimmt: »Wir müssen unseren Job machen und eine Verstärkung finden.« Danach ist die Mannschaft gefordert.

Artikel vom 13.02.2007