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Am Fahrsimulator die
eigene Reaktion getestet

Präventionsprojekt am Wittekind-Gymnasium

Lübbecke (WB). Unter dem Motto »Glasklar« stand eine Präventionsveranstaltung von Polizei und DAK Lübbecke in der Jahrgangsstufe 12 des Wittekind-Gymnasiums. Konkret ging es um das Thema »Alkohol und Drogen im Straßenverkehr«, das zum festen Bestandteil des Schulprogrammes für Fahranfänger gehört.

Gerade Jugendliche, die den Führerschein erworben haben, sind sich häufig der Gefahren des Straßenverkehrs nicht bewusst. Vielfach überschätzen sie ihre fahrerischen Fähigkeiten in brenzligen Situationen. Schwere Unfälle, die z. T. Todesopfer fordern, sind häufig die Folgen mangelnder Erfahrungen und des sorglosen Umgangs mit Alkohol, berichten die Organisatoren.
Die Polizei stellte einen Fahrsimulator der Verkehrswacht zur Verfügung, mit dessen Hilfe die Fahrer ihr normales Reaktionsvermögen am Steuer eines Sportwagens unter Beweis stellen konnten. Sehr eindrucksvoll wurde ihnen vor Augen geführt, dass in vielen alltäglichen Situationen ein Unfall nicht vermieden werden kann, weil unabhängig von individuellen Reaktionszeiten Brems- und Anhaltewege nicht beeinflussbar sind. Sehr drastisch informierten die Polizisten Peter Befort und Peter Millé über Konsequenzen bei Auffahrunfällen. In der Simulation wurden die Werte einer normalen Reaktion auf die Bedingungen des Fahrens unter Alkoholeinfluss hochgerechnet.
Michael Sawadski, Fachberater der DAK in Lübbecke, hatte einen Hindernisparcours aufgebaut, den die Schüler mit einer »Rauschbrille« zu meistern versuchten. Diese Brille verzerrt das Sichtfeld der Schüler so, als hätten sie einen Alkoholspiegel von 0,8 oder 1,2 Promille und macht ihnen so ihre beschränkte Handlungs- und Mobilitätsfähigkeit bewusst.
Betroffenheit stellte sich ein, als ein kurzer Film aus der Sicht eines Unfallopfers gezeigt wurde. Auf diese Weise spürte jeder, wie schnell und unverschuldet man das Opfer eines Unfalls werden kann bzw. welches Leid man als Unfallverursacher für sich und andere auslösen kann.
Begleitet wurde die Aktion durch die Teilnahme von Gudrun Sommer, Dipl. Gesundheitswissenschaftlerin, die den Vormittag als Beobachterin und Beraterin verfolgte. Aus über zehnjähriger Erfahrung im Bereich der Suchtprävention stand sie den Schülern für Gespräche rund um die Themen Alkohol und Drogen zur Verfügung.

Artikel vom 07.02.2007