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Das mulmige Gefühl: Es ist
bei jeder Pizza-Tour dabei

Überfall-Opfer: »Habe zum Glück richtig gehandelt«

Von Kai Hasenbein (Text und Foto)
Paderborn (WV). Schon gestern Abend saß er wieder auf seinem Pizza-Roller - doch ein flaues Gefühl im Magen war sein ständiger Begleiter: Pizzabote Ansgar F., der am späten Sonntagabend beraubt worden war (das WV berichtete), denkt immer noch geschockt an das Ereignis.

»Meine Beine zitterten, als ich nach dem Überfall endlich die nächste Tankstelle erreichte«, berichtete der 18-jährige Ansgar F. (Name geändert) im Gespräch mit dem WV. »Jetzt werde ich erst einmal weiter Pizza ausfahren. Mal sehen, wie es läuft und wie ich den Überfall verkrafte«, blickt der Schüler aus dem Raum Salzkotten aber schon wieder nach vorn.
»Als ich den Maskierten vor mir gesehen habe, ging mir einfach alles durch den Kopf. Dennoch habe ich wohl richtig gehandelt: Denn dadurch, dass ich auf den Täter eingegangen bin, ist mir immerhin nichts passiert«, ist Ansgar F. froh, unversehrt geblieben zu sein. Das sieht natürlich auch sein Chef Matthias Struck, Inhaber des Pizzalieferservices »Joey's Pizza«, so: »Wir haben untereinander ein so gutes Verhältnis, da wäre es eine Katastrophe, wenn einem unserer Fahrer etwas zustieße«.
Genauso, wie sich ein Verbrechen bekanntermaßen niemals lohnt, ist auch der Überfall auf einen Pizzaboten wenig einträglich: »Unsere Fahrer sind nur mit dem nötigsten Wechselgeld unterwegs. Ebenso werden wir nur an Kunden ausliefern, die uns auch ihre Telefonnummer geben«, bittet Struck alle Pizzafreunde um Verständnis - damit seine Fahrer des Nachts wieder unbeschwert ihrer Arbeit nachgehen können.

Artikel vom 07.02.2007