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Menschen in
unsrer Stadt
Elisa Bülow
Schülerin

»Für mich war der Umzug eine große Umstellung. Die Sprache und Lebensweise der Menschen sind hier ganz anders«, sagt die 19-jährige Elisa Bülow. Die Löhnerin ist in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern geboren und in dem Nachbarort Friedland aufgewachsen. »Meine Eltern haben sich sehr früh scheiden lassen und somit bin ich mit meiner Mutter und meinem Stiefvater 1996 in die etwas größere Stadt Stavenhagen gezogen. Die Arbeitssituation sollte für meine Eltern dort besser aussehen.« Aber auch dort änderte sich an der Lage der Familie nichts. »Mein Stiefvater musste in der Woche immer nach Holland fahren und kam nur zum Wochenende wieder, weil er dort Arbeit hatte. Das war keine angenehme Situation.«
Im Januar 2002 zog die Familie nach Löhne und konnte in ein neues Leben starten. Seit der achten Klasse besucht Elisa nun das städtische Gymnasium und will dieses Jahr die Abiturprüfungen bestehen.
»Einerseits fiel es mir sehr schwer, meine Verwandten und Freunde in Mecklenburg-Vorpommern zurück zu lassen, aber auf der anderen Seite waren die Arbeitsmöglichkeiten hier besser, und auch meine Zukunftsaussichten hätten in dem neuen Bundesland schlechter ausgesehen«, meint die junge Frau. Zweimal im Jahr fährt Elisa zurück nach Friedland, um ihren Vater und ihre anderen Verwandten zu besuchen. »Im Nachhinein bin ich froh, dass wir nach Löhne gezogen sind. Zurückkehren möchte ich nicht.«
Der berufliche Werdegang nach der Schule steht für die 19-jährige schon fest. Elisa hat eine Ausbildungsstelle für ein duales Studium in der Stadtverwaltung in Hildesheim. »Ich bekomme dort sowohl Praxisunterricht als auch Theoriestunden in der Fachhochschule. Nach drei Jahren bin ich dann Diplom-Verwaltungswirtin.» Dafür musste die Löhnerin hart kämpfen. »Ich habe 25 Bewerbungen abgeschickt. Da die Verwaltungen nur ein oder zwei Stellen freigeben, ist es sehr schwierig, dort angenommen zu werden.« Ihre spätere Bürotätigkeit während der gehobenen Beamtenlaufbahn will Elisa am liebsten im Jugendamt oder im Umweltamt ausüben. Annika von Hollen

Artikel vom 07.02.2007