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Paul Gerhardts Schaffen
musikalisch geehrt

Posaunenchor erinnert an den  400. Todestag


Von Sandra Hölscher
Westerenger-Dreyen (EA). In diesem Jahr würde Paul Gerhardt, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Kirchenmusiker, seinen 400. Geburtstag feiern. Anlässlich dieses Jubiläums gestaltete der Evangelische Posaunenchor Westerenger-Dreyen den Gottesdienst in Westerenger mit Liedern von Gerhardt.
Nicht nur musikalisch stand der Pfarrer und Liederdichter an diesem Morgen im Mittelpunkt, auch im weiteren Verlauf des Gottesdienstes spielte er eine gewichtige Rolle. Die Anwesenden erfuhren einiges über Gerhardt, der am 12. März 1607 in der Nähe von Wittenberg geboren wurde und in Lübben (Spreewald) gestorben ist. Der Sohn eines Landwirts studierte in Wittenberg Theologie. Nach dem Studium ging er nach Berlin. Dort schrieb er wahrscheinlich seine ersten Gedichte, die der Kantor der Berliner Nikolaikirche, Johann Crüger, in seinem Gesangbuch »Praxis Pietatis Melica« veröffentlichte. 1668 ging Paul Gerhardt als Pfarrer nach Lübben, wo er sechs Jahre später starb.
Pfarrerin Petra Schmuck, die die Ansprache hielt, unterstrich das Besondere an Gerhardts Liedern: »Alle seine Lieder drücken ein Vertrauen auf Gottes große Barmherzigkeit aus«. In seinen Texten verarbeitete Gerhardt die eigenen Erfahrungen, er sah das Singen als eine angemessene Antwort auf Gottes Liebe. Dies vermitteln auch seine Lieder.
Die 15 Bläser des Posaunenchores spielten unter Leitung von Johannes Georg verschiedene Stücke von Paul Gerhardt. Teilweise war auch die Gemeinde gefordert. So sangen die Gottesdienstbesucher alle zwölf Strophen des Liedes »Die güldne Sonne«. Häufig werden nur Auszüge aus Gerhardts Liedern gesungen, die oft zwölf oder mehr Strophen haben.
»Aber heute werden wir Paul Gerhardt zu Ehren alle Strophen singen«, stimmte Pfarrerin Schmuck die Anwesenden schon bei der Begrüßung ein.

Artikel vom 08.02.2007