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Schnell über den Schnellweg


Durch die neue Anbindung des Flughafens an die Autobahn 44 ist eine Kreuzung entstanden, an der sich im Laufe des vergangenen Jahres zahlreiche schwere Unfälle ereignet haben. Kritisch beurteilt die Situation dieser WV-Leser.
Schon das Wort Autobahnzubringer für diese dilettantische Ausführung ist ein Hohn! Viele Verkehrsunfälle und sogar eine tödlich verletzte Verkehrsteilnehmerin sind der Zoll einer Planung, die heutigen verkehrstechnischen Erfahrungen widersprechen.
Schon das Autobahnkreuz - ich nenne es einmal so, weil sich die Autobahn mit einer Schnellstraße kreuzt - die »1+2« geführt wird und daher das Vorrecht einer Ausführung eines Autobahnkreuzes hätte. Leider ist diese auch schon zu beanstanden, weil der Autofahrer, ohne sich einfädeln zu können, sich in den Schnellstraßenverkehr begeben muss. Und dann kommt der Horror: Man baut einen Autobahnzubringer direkt in die Schnellstraße als Stichstraße. Schildburga lässt grüßen.
Ohne Regelung von Ampeln oder Kreisel muss der Verkehrsteilnehmer den Schnellweg auf dem schnellsten Weg überqueren, sonst kracht's. Er muss erst die Gefahr überwinden, um auf die Autobahn zu kommen. Jetzt wird schnellstens nach mehreren Unfällen die Geschwindigkeit reduziert. Und wenn das nicht reicht - also, bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt - wird geblitzt. Wo sind wir eigentlich? Im immer weiter sich dem Rückschritt verschreibenden Deutschland?
Ein Kreisel oder eine Ampelanlage würde den fließenden Verkehr ebenfalls abbremsen, aber es wäre weitaus besser, als die Autofahrer weiteren Gefahren auszusetzen. Natürlich versucht man, den »Bruch« mit Überwachungen zu kompensieren, aber die beste Lösung wäre in diesem Fall wieder der Umweg.
Der Aufwand, der hätte betrieben werden müssen, um eine sichere Lösung anzustreben, steht in keinem Verhältnis zu der Einsparung von Zeit und Kilometern. Es hat doch funktioniert.
Die Polizei, die jetzt blitzen muss, hat laut Aussagen der Polizeigewerkschaft auch kein gutes Gefühl bei der Ausübung der ihr aufgetragenen Pflicht.
HANS-JOCHEN CLAUSENKleiststraße 18
33142 Büren

Artikel vom 06.02.2007