Jeden Morgen, wenn Heinz zur Arbeit fährt, kommt er durch eine kleine Straße, an der sich ein Kindergarten befindet. Und jeden Morgen sieht Heinz dort drei Frauen, die in ein angeregtes Gespräch vertieft sind, nachdem sie ihren Nachwuchs in die Tagesstätte gebracht haben. Was die Mütter da zu besprechen haben und über was sie sich unterhalten, das weiß Heinz natürlich nicht. Ihm ist nur aufgefallen, dass die Damen eben jeden Morgen so intensiv miteinander sprechen. Heinz nimmt dies stets mit einem Schmunzeln zur Kenntnis, weil er sich partout nicht vorstellen kann, dass Männer sich ebenfalls nach 24 Stunden schon wieder sooo viel zu erzählen hätten. Fest steht für Heinz, dass für diese Damen-Runde wohl keinesfalls eine Lebensweisheit gilt, die ihm sein Großvater (familienintern »Der große Schweiger« genannt) einmal mit auf den Weg gegeben hatte: »Man muss abends noch wissen, was man tagsüber gesagtÊhat.« Inzwischen hat Heinz aber, gewissenhaft wie er nun einmal ist, Nachforschungen angestellt: Demnach ist wissenschaftlich erwiesen, dass Frauen im Schnitt pro Tag 23 000 Wörter sagen, Männer aber nur 12 000. Der Unterschied soll möglicherweise angeboren sein, vermuten die Experten: Weibliche Embryos sollen bereits im Mutterleib ihre Kiefern um 30 Prozent häufiger bewegen als männliche. Heinz meint: Die üben da schon für später... Curd Paetzke
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