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Robben wie ein Panzergrenadier

Gütersloher Ingmar Lundström bei der Strongman-Premiere in Münster vorn dabei

Kreis Gütersloh (WB/jm/cas). Platz 16 unter rund 2000 Startern, neben vom Veranstalter ausgelobten »Ruhm und Ehre« als schmerzende Zugabe Schürfwunden und blaue Knie: Die Vita von »Ironman« Ingmar Lundström, der seit Anfang des Jahres die Lauftruppe der DJK Gütersloh verstärkt, ist seit Sonntag um einen Titel reicher. Der frühere Hermannslaufsieger darf sich fortan als »Strongman« fühlen.

Die von Fishermansfriend organisierte Premierenveranstaltung fand mitten auf dem Truppenübungsplatz Münster statt. Erdwälle und Gräben, quer liegende Baumstämme, steile Anstiege, ein 25 Meter langer Reifenhaufen, drei Betonröhren, Matschlöcher, hängende Reifen oder eine fünf Meter hohe Strohpyramide, die »Klagemauer«, mussten in zwei Runden hüpfend, kraxelnd, abrollend oder sonstwie von den teils martialisch angemalten oder auch verkleideten Teilnehmern überwunden werden. Etwas beleibtere Expertenblieben in den als »Rattenlöcher« betitelten Röhren schon mal stecken... Und wer das Wasserloch lieber laufend auf einem Umweg passierte, statt sich wie andere Freaks (die wurden von den tausend Zuschauern begeistert gefeiert) mutig mit einem Kopfsprung in den Tümpel zu stürzen und bis zum Bauchnabel im Wasser zu durchwaten, musste sich ein Pfeifkonzert gefallen lassen.
Das Robben auf allen Vieren durch ein Schlammloch weckte beim Isselhorster Lundström nicht nur Erinnerungen an die früheste Kindheit, sondern auch an seine Bundeswehrzeit. »Ich war bei den Panzergrenadieren,« denkt Lundström an uniformierte Tage Anfang der 90er Jahre in Munsterlager zurück. Auch wenn das Risiko, sich zu verletzen, »nicht ganz ohne« war - die Riesenparty auf dem Truppenübungsplatz beeindruckte den Filialleiter des Active-Sportshops in Gütersloh dermaßen, dass er bei der zweiten Auflage des »Spaßwettkampfes« wieder dabei sein möchte. »Das war wirklich ein Abenteuer.«
Es gewann übrigens Alexander Lubina vom TV Wattenscheid, der aktuelle Deutsche Vizemeister über 10000 Meter und frühere Deutsche Crossmeister (2004), der für die insgesamt zwölf Kilometer gut sechs Minuten weniger als Lundström benötigte.
Mit von der Partie auch zahlreiche Athleten aus dem Kreis Gütersloh: Jochen Schröder (Post SV Gütersloh) ließ sich das anstrengende Spektakel ebenfalls nicht entgehen und stöhnte danach: »Überall Muskelkater, sogar in den Händen - aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht!« Bei den Frauen belegte Silke Ehrlich (LG Burg Wiiedenbrück) Platz neun (62:55 Minuten) hinter der Siegerin Ilona Pfeiffer (LC Solbad, 49:50), schnellste Lady auch beim Wiedenbrücker Christkindllauf 2006.
Vorliegende Platzierungen von heimischen Teilnehmern:
16. Ingmar Lundström (Active-Team/46:45 Minuten), 101. Stefan Meißner (DJK Gütersloh), 104. Alex Krause (Triteam Gütersloh), 188, Jörg Großekathöfer (Triteam), 248. Nico Bradler (Gütersloh), 278. Florian Drücker (Triteam), 286. Julian-Moritz Oldenbirg (Triteam), 355. Klaus Meißner (DJK).
365. Oliver Rempe (Gütesloh), 482. Reinhard Lichteblau (Triteam), 608. Freddy Lohmann (FLG Gütersloh), 645. Raul Liedtke (Triteam), 740. Jens Weiland (Gütersloh), 763. Klaus Katner (Gütersloh), 920. Wolfgang Vahrenhorst (FLG), 928. Hans-Peter Klingebiel (Post SV Gütersloh), 960. Sven-Oliver Schukies (Ironmänner Verl), 1228. Manfred Arndt (Gütersloh), 1288. Frank Landwehr (Triteam), 1303. Thorsten Delker (Verl), 1437. und 1438. Ulf und Bernd Tischler (Ironmänner Verl), 1482. Norbert Kleinegrauthoff (Faltbootgilde Gütersloh).

Artikel vom 06.02.2007