Verl (köh). Woran Klara Hollmanns Herz hängt, zeigt ihre gemütliche Sitzecke in ihrer Wohnung an der St.-Anna-Straße: Dicht an dicht hängen die Fotos ihrer Kinder, Enkel und Urenkel. »31 sind wir schon«, freut sich die Seniorin. Heute wird die gebürtige Avenwedderin, die seit zwölf Jahren in Verl lebt, ihre Lieben alle bei sich haben, denn sie kommen, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren: Klara Hollmann vollendet nämlich heute ihr 85. Lebensjahr. Die große Familienrunde ist das schönste Geschenk für sie, ein weiteres kommt später und dafür hat sie schon ein schönes Plätzchen in ihrer Bildergalerie freigehalten: das Foto des elften Urenkelkindes. »Ein Mädchen ist unterwegs«, strahlt die 85-Jährige, die sich an ihrem Altersruhesitz Verl rundum wohl fühlt. Denn hier wohnt auch ein großer Teil ihrer Familie. Dorthin kommen heute auch zahlreiche Freunde und Bekannte aus ihrem Geburtsort Avenwedde, in dem sie nicht nur auf dem elterlichen Hof aufgewachsen ist, sondern auch mit ihrem vor fünf Jahren verstorbenen Mann Willi ihr eigenes Zuhause aufgebaut, ihre Familie mit zwei Töchtern und einem Sohn gegründet und trotz harter Zeiten glückliche Jahrzehnte verlebt hat. Auch Freundinnen der Katholischen Frauengemeinschaft werden heute anklopfen, zu der Klara Hollmann seit 60 Jahren gehört. »Seit meiner Hochzeit«, erinnert sie sich wehmütig. Ihre Arbeiten im Handarbeitsclub der kfd in Avenwedde sind dort legendär, denn Handarbeit stand immer im Mittelpunkt ihres Interesses. »Ich habe alles gemacht außer geklöppelt«, sagt sie stolz. Einige gestickte Bilder und gehäkelte Kissen in ihrer kleinen Wohnung erinnern daran. »Heute machen meine Hände nicht mehr mit«, sagt sie ein wenig traurig. Auch das Laufen fällt der unternehmungslustigen und kontaktfreudigen Frau schwer. Doch sie macht das Beste draus. »Meine Devise ist: Man muss das Leben nehmen wie es kommt«, sagt sie und hat viele andere Interessen gefunden, die ihr Freude machen: Zeitung lesen, Arzt- und Bergromane, Puzzeln und Kreuzworträtsel.
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