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Sloothaak hat »No Time«

»Großer Preis«: Klaus Brinkmann bester Lützower auf Rang vier

Von Susanne Kappmeier
Herford (HK). Keine Chance ließ Mannschafts-Olympisieger Franke Sloothaak gestern Nachmittag der Konkurrenz im Großen Herforder Springpreis. Im Stechen des hochspannenden Drei-Sterne-S-Springens des RV »von Lützow« Herford ließ der Borgholzhausener nichts anbrennen und kurvte mit seinem Pferd »No Time« in atemberaubenden 31,52 Sekunden durch den Stechparcours.

So schnell schaffte es keiner der anderen Top-Reiter, auch wenn die Deutsche Meisterin der Springreiterinnen, Janne-Friederike Meyer (Hamburg), es sogar mit zwei Pferden versuchen durfte und am Ende auf den Plätzen drei und fünf landete.
Als letzter Starter probierte Derby-Sieger Carsten-Otto Nagel mit seinem Ausnahmepferd, der Holsteiner Schimmelstute »Corradina«, zwar noch, das Ruder herum zu reißen, doch mit vier Zehntelsekunden hinter Sloothaak musste er mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen.
Hunderte von Zuschauern fieberten am Sonntagnachmittag bei einem hochdramatischen »Großen Preis« in der Halle an der Planckstraße mit und feierten einen verdienten Sieger. Zu gerne hätte das Publikum zwar einen Herforder an der Spitze gesehen, doch mit Klaus Brinkmann auf Platz vier und Florian Meyer zu Hartum auf Rang sieben hatten sich die heimischen Reiter dennoch hervorragend geschlagen. Franz-Josef »Peppi« Dahlmann hatte sich als erster Starter und nach einem Abwurf zwar schon relativ früh aus dem Geschehen verabschiedet, doch dafür hatte der Bereiter aus dem Stall von Wolfgang Brinkmann zuvor bereits zwei Springen gewonnen.
Viele Besucher freuten sich auch über ein Wiedersehen mit der gebürtigen Herforderin Susanne Behring. Die ehemalige Deutsche Meisterin der Springreiterinnen lebt schon seit zwölf Jahren in der Schweiz und trainiert dort unter anderem Christina Liebherr, die unter ihren Fittichen zur Olympiareiterin avancierte. »Mein bestes Pferd, die Stute LB Paola war lange verletzt, zudem habe ich meine Schüler auf großen Turnieren begleitet«, erklärte Behring ihre lange Abstinenz als Springreiterin. In Herford ging sie mit dem Wallach »Prevail« an den Start, den sie vor einem halben Jahr von der Ukraine-Reiterin Katharina Offel übernommen hat. Mit ihm will sie in den nächsten Monaten wieder bei größeren westfälischen Turnieren starten. In Herford verzeichneten die beiden einen eher dummen Fehler im Großen Preis (Platz neun), empfahlen sich jedoch mit einem routinierten Auftritt als viel versprechendes Paar für die Zukunft.
Dass sich der Unterricht von Nationenpreisreiter Alois Pollmann-Schweckhorst am Freitagabend (siehe Bericht auf dieser Seite) für sie auf alle Fälle gelohnt hatte, bewiesen die beiden Lützow-Reiterinnen Maike Jahn und Antonia Lohse. Während Maike Jahn mit ihrem »Clarence« ein Stilspringen der Klasse L gewann, freute sich Antonia Lohse über Platz drei auf »Cassiano« in dieser Prüfung.
Trotz des Regens am Sonntag strahlten die Veranstalter vom RV »von Lützow« über ein hervorragendes und gut besuchtes Turnier, mit einem Starterfeld, von dem andere Veranstalter nur träumen können. Als günstig hatte sich vor allem auch der neue Termin des Turniers erwiesen. »Wir werden auf jeden Fall an diesem Termin festhalten«, versprach Pressesprecherin Christine Meyer zu Hartum, die beim Ritt ihres Sohnes Florian zwar von einem Fuß auf den anderen tippelte, es jedoch verschmerzen konnte, dass es diesmal wieder nichts mit einem Herforder Sieg im Großen Preis wurde. »Wir wollen es eben weiter spannend machen«, schmunzelte sie.

Artikel vom 12.02.2007