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Beim Umgang mit der Säge ist es wichtig, sich richtig mit dem Gerät auszukennen. So können Unfälle verhindert werden.

Vorsicht und Kontrolle bilden
die »Lebensversicherung«

Richtiges und sicheres »Bäume fällen« - Lehrgang beim Heimatverein

Levern (ko). »Achtung! Baum fällt«, warnt ein Teilnehmer des Kettensägenlehrgangs. Mit einem lauten Krachen fällt der Baum zu Boden. Genau da, wohin er auch fallen sollte. »Lauter«, ruft Dietmar Gerling aus Hille von der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, der jetzt beim Heimatverein Levern einen Kettensägenlehrgang anbot.

»Der Warnruf ist sehr wichtig für die Sicherheit«, erklärt der Ausbilder. Die Vorsitzende des Heimatvereins, Ingrid Hölscher, sowie Martin Langenberg, Mitglied des Heimatvereins und zuständig für die Pflege der Biotope, hatten diesen Motorsägenkursus organisiert. »Seit Jahren hegen und pflegen wir die Biotope. Unsere Mitglieder müssen hier auch mit Kettensägen umgehen«, verdeutlichte Hölscher. Zum einen würden es die gesetzlichen Bestimmungen vorschreiben, dass jemand, der auf öffentlichem Grund Bäume fällt, über eine entsprechende Ausbildung verfüge, zum anderen sei die richtige Handhabung der Werkzeuge und somit die Sicherheit dem Heimatverein wichtig.
Dietmar Gerling erklärt: »Jedes Jahr passieren bei der Waldarbeit viele tödliche Unfälle. Einige könnte man vermeiden.« Er habe den Teilnehmern die richtigen Fälltechniken beigebracht. Das Fällen von Bäumen sei nicht ungefährlich und müsse gelernt sein.
So zeigte Gerling den Teilnehmern die richtigen Schnitttechniken, beispielsweise wie und wo man Keilschnitte oder Fallkerben anbringen muss. »Wichtig ist auch, dass der Arbeiter, der den Baum fällt, vorher festlegt, wohin der Baum fällt. Denn das sollte man nicht dem Zufall überlassen. Auch Bäume mit Neigung sowie unegaler Krone können mit den entsprechenden Werkzeugen ÝgesteuertÜ werden.
Zunächst wurden beim Fällen die Wurzelanläufe beschnitten, anschließend der Fallkerb (»Notwendig bei Bäumen ab etwa 20 Zentimeter Stockdurchmesser.«) eingelegt, die Fällrichtung überprüft, gegebenenfalls ein Splintschnitt angelegt, anschließend der Fällschnitt gemacht. »Wichtig ist es, immer eine Bruchleiste lassen. Sie wirkt wie ein Scharnier. Wenn Sie die Bruchleiste durchtrennen, fällt der Baum unkontrolliert. Die Bruchleiste ist also die ÝLebensversicherung des WaldarbeitersÜ«, sagt Gerling deutlich.
Gezeigt wurde auch das Arbeiten mit Wendehaken oder Seilwinde bei schwierigen Bäumen sowie das Entasten eines gefällten Baumes »Nach Möglichkeit sollte sich der Stamm immer zwischen Säge und Körper befinden«, erläuterte Gerling. Da am Biotop auch viele Bäume als »Windwurf« oder gebrochenes Holz lagen, legten auch hier alle gemeinsam Hand an und legten Bäume wieder frei.»Ein Biotop braucht Licht und Luft.«
Die Mitglieder des Heimatvereins waren sich einig, dass nicht alles am Biotop von der Gemeinde vor Ort geleistet werden könne. Mitglieder des Heimatvereins und Paten des Biotops werden auch zukünftig gerne helfen.

Artikel vom 05.02.2007