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Riesenspaß mit
sieben Zwergen

Trockener Humor beim Anbaden

Von Jörn Petring (Text und Fotos)
Hiddenhausen (HK). Einen unglücklichen Auftritt hatte der Schützenverein Schweicheln beim Anbaden im vergangen Jahr. Verkleidet als Fußball-Nationalspieler soff ihr Boot schon direkt beim Einstieg in die Werre ab, übrig blieb nur der Unterbau, ein Floß, mit dem sich die Schützen ins Ziel retteten. Diesmal ging alles glatt: Mit Schneewittchen im Schlepptau erreichten die sieben Zwerge das Ziel.

Wieder waren am Samstag hunderte Besucher auf dem Gelände der evangelischen Jugendhilfe Schweicheln ans Werreufer gekommen, um die Bade-Gaudi zu verfolgen. Die Mitglieder der Werbegemeinschaft Schweicheln, die SG Schweicheln und die evangelische Jugendhilfe hatten ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Es gab Bier, Glühwein und die obligatorische Wurst vom Grill. Das Hauptgeschehen spielte sich natürlich auf und im Wasser ab. Zum Auftakt des Anbadens gab's wieder eine Jux-Regatta, an der sich sieben Boote verschiedener Unternehmen und Vereine beteiligten. Besser unterwegs waren in diesem Jahr die Mitglieder derÊ Schweichelner Schützen. Sie gingen mit ihrem Boot im vergangenen Jahr regelrecht baden. Lediglich eine kleine, versprengte Gruppe um Kompanieführer Mario Möller erreichte das Ziel. Auf Basis von aufgeschnittenen Regentonnen entwickelten sie in diesem Jahr einen völlig neuen Unterbau, der sie trockenen Fußes von Herford bis nach Schweicheln brachte. Verkleidet als sieben Zwerge mussten sich die Schützen aus Platzgründen zwischen einem Grill und Schneewittchen an Bord entscheiden. Die Entscheidung fiel leicht: Während so an Bord gegrillt werden konnte, musste Schneewittchen auf den angehängten Sarg ausweichen.
Gleich mit zwei Booten vertreten waren Mitarbeiter der Gartenwelt Hülsmann. Sie gingen mit einem Wikinger-Boot sowie der schwimmenden Lokomotive »Emma« ins Rennen. Annähernd 1000 Besucher verfolgten auch den Zieleinlauf der Laufgruppe der SG Schweicheln. Sie verwandelten die Jux-Regatta kurzerhand in einen Karnevalsumzug und betonten in ihren Frauenkostümen: »Wir ham die Haare schön«. Auch politische Bo(o)tschaften hatten die Läufer auf ihren Transparenten vorbereitet. So forderten sie nicht nur die »Rente mit 60« sondern auch einen »Kunstrasenplatz für Schweicheln«. Während alle Hobby-Kapitäne das Ziel trockenen Fußes erreichten, startete der wirklich feucht fröhliche Teil des Tages erst mit dem eigentlichen Anbaden.
Bei deutlich wärmeren Temperaturen als noch im letzen Februar waren es elf Schwimmer, die den Sprung ins kühle Nass wagten. Viel Aufmerksamkeit zog vor allem der Bielefelder Marco Buschmann auf sich. Während er im Vorjahr als »Blechmann« im Einsatz war, stürzte er sich nun als verkleideter Drache in die Werre.
»Gut, dass alles glatt gelaufen ist«, freute sich Michael Salewski, der gemeinsam mit seinen Kameraden von der DLRG für die Sicherheit sorgte. Sowohl die Bereitschaft im Wasser als auch der Sanitätsdienst wurde von den Rettungsschwimmern übernommen.

Artikel vom 05.02.2007