03.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Diekwisch nimmt die Zügel in die Hand

Der neue Vizevorsitzende des Reitvereins von Seydlitz hat viel vor

Von Matthias Band (Text und Foto)
Löhne (LZ). Der insolvente Reitsportverein von Seydlitz Löhne-Werretal hat ein neues Vorstandsmitglied. Der Bielefelder Rolf Diekwisch ist neuer stellvertretender Vorsitzender. Er übernimmt das Amt des beruflich eingespannten Radiologen Dr. Michael Imort.

Rolf Diekwisch ist heimischen Reitsportfans vor allem als Turnierorganisator im Westernreiten bekannt. Der 58-Jährige war lange Zeit Geschäftsleiter der Provinzial Westfalen, bis er erkrankte. »Dann konnte ich den Job nicht mehr machen und habe mein Hobby zum Beruf gemacht«, sagt Diekwisch, der sich selbst als Eventmanager bezeichnet.
Auch im Reitsportzentrum an der Börstelstraße hat Diekwisch Westernreit-Turniere organisiert - zuletzt im Juni 2006. Seit drei Jahren ist er dort Vereinsmitglied. »Als sich auf der Versammlung keiner dazu bereit erklären wollte, den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden zu übernehmen, habe ich mich zur Wahl stellen lassen«, erzählt der 58-Jährige.
Diekwisch möchte nun mithelfen, dass der Verein die finanziell angespannte Situation überlebt. Auf 150 000 bis 200 000 Euro schätzt Diekwisch die aufgelaufenen Schulden. Von der Arbeit seiner Vorstandskollegen ist er überzeugt: »Dieter Sauerland als Vorsitzender und Britta Butenuth als Geschäftsführerin haben bislang eine ganz tolle Arbeit geleistet«, sagt Diekwisch. Jetzt sei es aber an der Zeit, neue Ideen zu entwickeln. »Der Vertrag mit unserem bisherigem Reitlehrer läuft am 30. März aus. Wir wollen in Zukunft mehrere freiberufliche Reitlehrer anbieten und somit das Angebot erweitern. Die einzelnen Abteilungen sollen unabhängiger werden«, erklärt Diekwisch.
Geplant ist die Einrichtung von so genannten Profit-Centern. »Das bedeutet, dass jede Abteilung, also auch die Gaststätte oder der Voltigierbereich für sich profitabel werden«, erklärt Diekwisch. Dafür will er nach eigener Aussage seine guten Kontakte in die Waagschale werfen. Durch die neuen Angebote sollen auch neue Mitglieder geworben werden. Bisher hat der Verein 350 Mitglieder - davon sind etwa 170 Kinder und Jugendliche. »Wichtig ist jetzt, den Verein am Leben zu halten, damit wir den Kindern weiterhin Reiten ermöglichen können«, sagt Diekwisch.
Die Halle, die mit 30 mal 80 Metern zu den größten in Deutschland zählt, soll durch Ferienangebote oder spezielle Lehrgänge eine höhere Auslastung erhalten. »Grundsätzlich steht die Halle jedem zur Verfügung, der reiten will.« Und im Oktober soll an der Börstelstraße auch wieder großer Reitsport geboten werden: Einer von vier Qualifikationswettbewerben der Deutschen Meisterschaft soll dann dort stattfinden.

Artikel vom 03.02.2007